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Archiv der Kategorie: Ackerbau

Grassilage für den Kleinbauern


Wer jetzt hier einen Bericht über den Ausgang der Geschichte mit meiner Kamera erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Wieder einmal wurde ich auf die nächste Woche vertröstet und es heißt weiter geduldig bleiben.
Jetzt, Ende März, ist die Zeit, in der das Elefantengras in Blüte geht und die meisten Proteine in sich hat. Der beste Zeitpunkt also, um alles zu ernten und zu verfütter. Natürlich machen wir das nicht, da wir ja Zufutterreserven für den Winter brauchen und so bleibt das Gras stehen und wird Stück für Stück bis zum nächsten Frühling abgeerntet.
In Deutschland machen die Bauern für den Winter Silage und warum soll das in Paraguay nicht auch funktionieren. Wir probieren es in diesem Winter einfach mal aus und haben uns einen Silagesack gekauft. Dieser Sack hat einen Durchmesser von einem Meter, ist 5m lang und musste nun voll gestopft werden. Also hieß es Machete schärfen und los gings mit der Elefantenernte.

Da man das Elefantengras nicht einfach so in den Sack stopfen kann, kam das Gras vom Acker direkt in den Häcksler.

Der Sack musste nun gefüllt werden und das Gras fest und ohne viele Lufteinschlüsse in das Silo gepresst werden.

Silagefutter ist ein hochwertiges Tierfutter, insbesondere für Wiederkäuer, da die Tiere durch die Fermentation der Grassilage in der Lage sind, im Pansen auch Strukturkohlenhydrate zu verdauen.
Wie unser Versuch ausgehen wird, werden wir dann im Winter feststellen und sollte es gut funktionieren, werden wir im nächsten Jahr noch ein paar Säcke mehr stopfen.

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Verfasst von - März 29, 2014 in Ackerbau, Elefantengras, Rinderzucht

 

die Gänse machen einen Abflug


Es ist eine gute Entensaison für uns. 3 Entenmütter mit insgesamt 12 kleinen Entenbraten watscheln zur Zeit über unser Farmgelände. So viel, wie noch nie.

Und doch, es hätten noch mehr sein können. Zu spät haben wir mitbekommen, dass Gänse und Enten nicht zusammen funktionieren und sich gegenseitig die Nester, Eier und Kücken kaputt machen. Nachdem wir Gans von Ente getrennt hatten, kehrte Ruhe in die Gelege und die Vögel konnten brüten. Bei den Gänsen hat unser Farmerglück wieder einmal „gänslich“ versagt und kein einziges Küken bleibt uns in dieser Saison als potenzieller Winterbraten. Nachdem wir in unserem ersten Gänsejahr noch 14 Junggänse zählen konnten, war es vorbei mit den, sprichwörtlich „dicken Kartoffeln“ und auf Gänsebraten mussten wir seither verzichten und nun sollen die großen Vögel abgeschafft werden. Die beiden Pärchen haben jetzt vier Jahre auf dem Federkleid.

Vielleicht hat jemand von unseren Lesern Interesse an einem Gänsepärchen. Für 140.000Gs würde ein Pärchen umziehen und nimmt jemand die Pärchen im Doppelpack, kosten alle Vier zusammen 250.000Gs. Ansonsten dürfen die Gänse noch bis Ende Februar das morgendliche Hahnengeschrei übertönen bevor sie Platz für die heranwachsenden Enten machen müssen. Man kann mich telefonisch unter 0984300756 erreichen. Doch zwischen 12.00Uhr und 14.00Uhr, kann es sein, dass ich nichts höre, weil mein Ohr durch ein Federkissen verstopft ist.

 

Das Farmleben hat mich wieder


Seit einer Woche ruht meine Baustelle und ich kann mich wieder voll aufs Landleben konzentrieren. Es ist viel Arbeit liegen geblieben in den letzten drei Monaten und nun heißt es Ärmel hoch krempeln und in die Hände gespuckt. Für mich steht in den nächsten Tagen der Bau der Futter- und Schlachteküche auf dem Plan. Der Frühling lässt nicht mehr lange auf sich warten und Helmut muss den Gemüsegarten bestellen. Elso nahm sich den abgegrasten Schweineacker vor und nachdem dieser gepflügt wurde, wurden Bohnen gesät.

Wir wollen es mit der Schufterei natürlich nicht übertreiben und so gehts heute zur Expo nach Asuncion. Mal schauen, was uns die Messe in diesem Jahr so alles zu bieten hat.

 
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Verfasst von - Juli 13, 2013 in Ackerbau, unsere kleine Farm

 

Elektrozaun für die Schweinebande


Der letzte Sommer war heiß und sehr trocken und so ist nicht alles gediehen, was gepflanzt wurde. Wir wollten unseren Kamerungrasbestand etwas erweitern, doch auf den bestellten 3000qm zeigten sich nur ein paar wenige Pflanzen und das Unkraut hatte das Stück Land schnell im Griff. Nun muss es wieder neu vorbereitet werden und das übernehmen für uns unsere Schweine. Ein Elektrozaun soll die Rüssel in dem vorgeschrieben Bereich halten und so bastelte ich in den letzten Tagen den Elektrozaun zusammen.

Als Zaunpfähle dient Moniereisen, an dem die Isolatoren einfach angeschraubt werden. Insgesamt kostete die Zaunanlage, welche für 1200m Radius ausgelegt ist, 1.000.000Gs.

Gestern nun der erste Testlauf und nachdem es den Schweinchen ein paar mal in den Borsten gekribbelt hatte, hielten sie Abstand zur Zaunschnur. Doch am Abend rief dann die Mutter zur Milchtheke und da waren die Ferkel nicht mehr zu halten und kein Elektroschlag konnte sie auf dem Weg zur Mama aufhalten. Heute Morgen ging es dann wieder in ihr Gehege und der Strom wurde wieder eingeschaltet. Jetzt heißt es abwarten, wie viele Ausbruchsversuche es noch geben wird und ob sich die Investition in den Elektrozaun gelohnt hat.

Wenn alles funktioniert, soll der Acker in einem halben Jahr gepflügt und gedüngt sein. So lange heißt es abwarten und lecker Bierchen trinken.

 
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Verfasst von - August 14, 2012 in Ackerbau, Schweinezucht

 

mein Elefantengras und ich


Vor knapp zwei Jahren bestellten wir einen Hektar Acker mit Elefantengras. Elefantengras ist ein ausgezeichnetes Futtergras für Rinder und unterscheidet sich zum Kamerungras durch einen höheren Proteingehalt, Frostbeständigkeit und einem weicheren Stängel, der nicht gehächselt werden muss. Wenn es dann wächst, ist das alles super. Doch der Ertrag nach dem ersten Jahr ließ stark zu wünschen übrig. Anstatt den versprochenen 40t Grünfutter, reichte die erste Ernte gerade mal für ein paar Kaninchen. Die Saat ging nur zur Hälfte auf und das Unkraut wuchs immer wieder schneller und nahm den jungen Pflanzen die Luft zum Leben.

Die Paraguayer belächelten mich, als ich dem Unkraut den Kampf ansagte, (natürlich ohne Gift, sondern mit Hacke und Muskeln) und meinten, dass das die Arbeit nicht lohnt. Nun hätte ich einen Arbeiter durch das Feld schicken können, der einen Hektar in einer Woche gesäubert hätte, doch dabei wird das Unkraut nur abgehackt und die Wurzeln bleiben in der Erde. So habe ich die Ärmel hochgekrempelt und Reihe für Reihe gesäubert. Jede freie Minute war ich auf meinem Acker und hätte bald jeder Pflanze einen Namen geben können.

Das Ergebnis ist sehenswert und das Elefantengras streckt sich nun auf drei Meter in die Höhe.

Doch immer noch gibt es große Lücken in den Reihen, die den Ertrag mindern und nach erfolgtem Schnitt werden diese Lücken nun Stück für Stück nachgepflanzt. Dazu wird das geschnittene Elefantengras in die Reihen gelegt und leicht mit Erde bedeckt.

Ein erfolgreiches Wurzeln der Stängel, setzt saftiges Gras voraus, welches nach ergiebige Regenfällen vorhanden ist. Um meine paraguayischen Kritiker ist es ruhig geworden und ihr neidischer Blick wird mir durch das Gras versperrt. Etwas Arbeit steht mir mit dem Elefantengras aber noch bevor, doch wie sagt ein Werbeslogan eines deutschen Baumarktriese schon, „der Mensch wächst mit seinen Aufgaben“ mein Elefantegras durch meine Pflege.

 
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Verfasst von - Mai 5, 2012 in Ackerbau, unsere kleine Farm

 

unser Gemüsegarten im Winter


Noch haben wir Winter, auch wenn strahlender Sonnenschein und Temperaturen um 30°C, dieses nicht vermuten lassen. In diesem Zusammenhang geht mein tiefstes Mitgefühl nach Deutschland, wo der Sommer eine Pause eingelegt hat und neben den Börsenkursen auch die Temperaturen stürzen.
Anfang Juni haben wir die Winterbestellung für unseren Gemüsegarten gemacht und so sieht er momentan aus.

Ein buntes Durcheinander und neben Kohlrabi, Radischen, Weißkohl und Tomaten, wächst auch Senf, Grünkohl, Blumenkohl und Chinakohl. Geerntet wird auch schon fleißig und Schnittsalat oder Erdbeeren wandern zur weiteren Verarbeitung in die Küche. Für einen deftigen Gemüseeintopf findet man allerlei im Gemüsebeet und unsere paraguayischen Nachbarn, staunen immer wieder über die verschiedenen Gemüsesorten, wie zum Beispiel diese Mairübchen.

Nun muss man aber nicht denken, in Paraguay wächst immer alles und man kann das ganze Jahr ernten. Auch in Paraguay gibt es Bodenfrost und im Gegenzug lässt die heiße Sommersonne, schnell junge Gemüsepflanzen verbrennen. Da muss man experimentieren und probieren und dem Gemüse viel Liebe und Zuneigung schenken, bevor man dann die Erfolge ernten kann. Nach zwei weniger erfolgreichen Gemüsesaisons läuft es in diesem Jahr sehr gut und wenn uns nicht irgendwelche fresslustigen, knabbernden Insekten einen Strich durch die Rechnung machen, wird der Besuch am Gemüsestand im Supermarkt seltener werden.

 
 

>das Ochsengespann


>Das Ochsengespann ist in Paraguay immer noch ein weit verbreitetes Arbeitsmittel.

Die Zugochsen, welche in Paraguay Buey heißen, können mit ca. 3 Jahren ausgebildet werden. Voraussetzung ist ein starkes und gut ausgebildetes Gehörn. Die Ausbildung dauert, je nach Talent des Professores und des Ochsen ein halbes Jahr. Danach sind sie vielfältig einsetzbar, ob zum Pflügen oder ziehen des Ochsenkarrens. 15 Jahre können die Tiere zum Arbeiten eingesetzt werden, bevor sie in den Ruhestand gehen und das ohne einen einzigen Ölwechsel.
An den Hörnern zusammengebundene Zugtiere, bringen gemeinschaftlich bis zu 30 PS auf den Acker.

Eigentlich ist der Name Zugochse nicht ganz richtig, denn auch Stiere, (männlich Rinder mit alles dran) können zum Buey ausgebildet werden. Ein Gespann darf aber immer nur aus zwei Ochsen oder zwei Stieren bestehen und nicht gemischt werden, da es sonst zu Reibereien unter den Tieren kommt. Auch wir hatten gestern zwei Ochsen bei uns, die unseren Acker für den Maisanbau pflügten.

Ein ausgebildetes Tier dieser Grösse, kostet um die 6.500.000Gs, also etwas mehr als 1.000,-Euro.
Aber auch bei den Ochsen gilt wie beim Traktor, ohne Diesel läuft der Motor nicht. Deshalb müssen die Rinder 4 Stunden vor Arbeitsbeginn gefüttert werden. Der Verbrauch eines Tieres beläuft sich, auf rund zehn Prozent des Körpergewichtes in Grünfutter am Tag.
Jetzt gibt es bestimmt viele, die sagen „Oh, die armen Tiere“. Aber auch ein Mensch geht arbeiten um zu überleben und wenn der Ochse nicht arbeiten will, führt der Weg eben ins Schlachthaus.

 

>Acker(ei) in Nähe Acahay


>Der diesjährige feuchte Sommer ist gut für die Pflanzen. Aber nicht nur für die, die man haben will, sondern auch das Unkraut findet das derzeitige Klima super.
Im November sähten wir einen Hektar Elefantengras. Der Samenverkäufer versprach uns, dass wir im März das erste mal ernten können, doch von zugesagten zwei Meter hohen Pflanzen fehlt jede Spur. Was wir falsch gemacht haben, liegt auf der Hand, denn wir ließen dem Unkraut freien Lauf und hofften, dass das Elefantengras schneller wächst, als das lästige Gestrüpp. Doch dem ist nicht so und so gleicht unser Futtergrasacker Tarzans Urwald, bevor er Jane kennen lernte.Die Elefantengraspflanzen sind zugewuchert von gutem Weidegras und dieses lässt keinen Sonnenstrahl an die jungen Pflanzen. Aufgabe erkannt und ran an die Arbeit. Um das Weidegras nicht einfach nur raus zu reißen und der natürlichen Verrottung zu überlassen, verpflanzen wir es auf die Stellen unserer Weidefläche, wo gutes Weidegras fehlt.
In dieser Woche bin ich ohne Helmut auf die Farm gefahren. Dafür habe ich kräftige Verstärkung dabei und Paul, mit seinem Kumpel Israel, wollen mich bei der Arbeit unterstützen. Wir werden zwar keine fünf-Sterne Küche in dieser Woche haben, aber Wiener Würstchen und Spaghetti mit Tomatensoße geben uns auch Kraft. Das allerwichtigste ist immer ein gutes Frühstück und das kann ich sehr gut kochen.Es gibt Sachen, die dauern unendlich lange, aber am Ende des heutigen Tages, konnte man schon sehen, wo unser Ziel gesteckt ist.Am Freitag sollen alle Elefantengraspflanzen vom Unkraut befreit sein und freien Weg zur Sonne haben, wenn sie dann mal wieder scheinen sollte. Es gibt viel zu tun, packen wir es an.

 

5 km Elefantengras


In den letzten drei Tagen war harte Arbeit angesagt. Es galt einen halben Hektar Acker mit Elefantengras zu bestellen. Bevor die Grassamen in die Erde kamen, musste das Stück Land gepflügt und gedüngt werden.Das Pflügen erledigten Elsos Ochsen an einem Vormittag und dann wurde Kuhmist und Phosphor in die Furchen gegeben. Der Abstand der Furchen sollte einen Meter betragen, damit das Gras genügend Platz hat.
Das einbringen der Saat übernahm ich persönlich und suchte mir damit nicht die leichteste Arbeit aus.Einen halben Hektar mit Gras bestellen, bedeutet, in 5km Furche Samen einbringen und leicht mit Erde zu bedecken, so dass der Wind nicht die leichten Fusseln wieder rausbläst. Und das alles per Hand, zu Fuss und bei Sonnenschein mit 30°C.
Und was soll ich sage, Oma hatte mal wieder recht. Was vor Kälte schützt, schützt auch vor Wärme. Nachdem ich mit einem kurzen T-Shirt meine Arbeit begann, hatte ich am Ende meinen dicksten Pullover an und fühlte mich damit am wohlsten. Eine weitere Erfahrung war, dass 5km Entengang mächtigen Muskelkater hervorrufen können und das Wasser auch mir, als Leckerbierchentrinker, unter Umständen schmecken kann.
Auch in Deutschland ist der Anbau von Elefantengras lukrativ und interessant, wenn man dem Internet glauben darf.
Hier noch ein paar Zahlen und Fakten nebenbei.
1 ha Elefantengras produziert jährlich 40.000 kg Grünfutter, bei dreimaligem Schnitt
Elefantengras hat einen hohen Proteinanteil von bis zu 18%
Der erste Schnitt kann nach 140 Tagen eingefahren werden
Elefantegras ist frostbeständig
Elefantengras erreicht eine Höhe von 1,80m-2,00m wobei die Wurzeln bis zwei Meter tief in die Erde reichen
Für einen halben Hektar haben wir noch Samen und werden diesen, in zwei Wochen in Angriff nehmen doch vorerst warten wir auf Regen und sind gespannt, wann die Pflanzen das erste mal die Sonne sehen.

 
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Verfasst von - November 4, 2010 in Ackerbau, unsere kleine Farm

 

Elefantengras


Eine gute Adresse für den landwirtschftlichen Bedarf, ist das Agro Norte in Roque Alonso.Hier bekommt man alles vom Pferdesattel, über Ameisengift, Strohballen und Unkrautvernichtungsmittel bis hin zu Futtermittel und Futterhächsler.
Helmut findet immer mehr Gefallen an der Viehzucht und will die ganze Sache ein wenig professioneller betreiben. Der erste Schritt dorthin ist die Sicherstellung von Futtermitteln. Elefantengras heisst das Zauberwort und wir wollten uns heute darüber, informieren. Im Agro Norte wird man sehr gut beraten und ist mit allen Fragen über Viehzucht sehr gut aufgehoben. So ist es auch nicht verwunderlich, dass wir mit acht kg Grassamen, ausreichend für 1 ha Futtergras und das für 1.980.000Gs den Laden verlassen haben. In der nächsten Woche wird gesäht und in einem halben Jahr, soll das erste mal geerntet werden können. Es heisst also abwarten und lecker Bierchen trinken.

 
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Verfasst von - Oktober 30, 2010 in Ackerbau, Rinderzucht