RSS

Archiv der Kategorie: Auto

Kommt Zeit kommt kalt


Wir haben die Uhren, die Paraguayer haben die Zeit. Dass dies hier voll zutrifft, weiß in der Zwischenzeit wohl jeder. Und doch, obwohl wir uns längst an das rasante, paraguayische Tempo gewöhnt haben, werden wir immer wieder aufs Neue von der unvorstellbaren Dehnbarkeit der Zeit überrascht.
Eine kleine Dichtung im Kühlsysthem unserer Klimaanlage war ermüdet und musste ausgetauscht werden. Ein Werkstatttermin war gemacht und typisch deutsch, pünktlich um 8.00Uhr, stand unser Auto vor den Toren der Werkstatt. Der Klimaexperte war zwar noch nicht da, aber der Werkstattmeister nahm die Schlüssel entgegen und sagte, dass wir um 10.00Uhr unser Auto wieder abholen können. Zeit für ein ausgiebiges Frühstück im Dorf.
Punkt 10.0000Uhr war ich dann wieder in der Werkstatt und unser Auto hatte auch schon einen neuen Standort. Der Werkstattmeister sagte mir, dass es gleich fertig sei und so suchte ich mir ein schattiges Plätzchen auf der hölzernen Werkstattbank. Als ich da so saß, gingen mir noch einmal seine Worte durch den Kopf. „Unser Auto sei gleich fertig.“ Oh Schitt, er verwendete das Wörtchen „gleich“, was soviel bedeuten kann wie: in 5 Minuten oder aber auch in 5 Stunden oder gar in 5 Tagen. Meine Gedanken wurden unterbrochen, denn mit lautem knattern rollte der Klimaanlageninstandsetzungsmechaniker auf den Werkstatthof.
Bevor er sich nun an die komplizierte Aufgabe der defekten Dichtung machte, musste erst einmal Eis beschafft werden, um den Tererenapf zu befüllen. Und da die Eisbeschaffung eine Aufgabe der unteren Gehaltsstufe ist, hatte der Kühlmeister auch einen Gehilfen mit im Schlepp. Dieser erkannte sofort seinen Auftrag und machte sich auf die Suche nach gefrorenem Wasser.
Ich dachte mir, wenn er mit diesem Tempo das Eis ran schafft, ist es geschmolzen, bevor es im Thermo gelandet ist. Doch irgendwie kam das Wasser gefroren an seinen Bestimmungsort.
Die anschließende Tererepause dauert auch nur zwanzig Minuten und nun stürzte sich der Kaltluftspezialist an die Arbeit.
Ein kurzer Blick an die undichte Stelle und dann bemerkte er, dass der Werkstattboden doch sehr hart sei und verlangte nach einer Decke. Sein Gehilfe spurtete sofort los. Zeit für den Frosti die neuesten Meldungen auf seinem Telefon zu lesen. Oder besser gesagt, Smartphone. Oh man, wer hat diese Dinger bloß erfunden. Überall sieht man die Leute auf ihren Bildschirmen rumwischen. Ich habe inzwischen sogar ein neues Fitnessprogramm in der Fußgängerzone für mich entwickelt. Smartphonern ausweichen oder besser noch, Smartphoner umrennen.
Nach 5 Minuten kommt dann auch schon die Kuscheldecke und der Meister verschwindet zur Hälfte unter dem Auto. Sein Wischphone liegt sichtbar neben ihm. Doch nicht lange, denn schon nach 30 Sekunden macht dieses Geräusche und der Kältefritze angelt es sich unters Auto. Jetzt macht er es sich richtig bequem auf seiner Decke und widmet seine ganze Aufmerksamkeit what`s up, facebook und Co. Und dann, einen kurzen Moment der Ruhephase seines Meisters nutzt der Gehilfe zur Frage, ob er irgendetwas brauche. Der Klimaexperte schaut seinen Honk verdutzt an und verlangt dann nach einem 8-ter Ringschlüssel. Schon nach 5 Minuten schiebt der Helfer diesen, seinem Chef in die nutzlos herumliegende Hand.
Inzwischen ist eine Stunde vergangen, und tatsächlich ist die neue Dichtung eingebaut und alles wieder zusammenmontiert. Ich bin nun kein Experte, aber ich denke schlecht gerechnet würden dafür maximal 5 Minuten erforderlich sein. Aber egal, der Aircondizioner rutscht wieder unter dem Auto hervor, was sich als nicht so einfach herausstellt, da er ja dafür nur eine Hand frei hat. Die andere Hand ist ja schließlich mit seinem Handy verschmolzen.
Und dann eine verdiente, kurze, zwanzigmenütige Tererepause. Das Eis im Thermo ist inzwischen geschmolzen und es muss neues besorgt werden. Der Gehilfe hat wirklich alle Hände voll zu tun und ich glaube auch einen Schweißtropfen an seiner Stirn erkannt zu haben.
Mein Po hat inzwischen die Strukturen der harten Holzbank angenommen und nach 1,5 Stunden wird unsere Klimaanlage dann auch schon neu befüllt. Das dauert eine Weile, was dem Klimaanlagenspezialisten Zeit gibt, endlich mal wieder auf sein Smartphone zu schauen und das neueste aus aller Welt zu erfahren.

Und dann ist es geschafft. Gerade mal 2,5 Stunde dauerte die komplette Reparatur, wobei ich mal die zwei Stunde am Morgen vernachlässige und nicht in Betracht ziehe. Ein kurzer Test und auch mit der Funktion bin ich zufrieden. Die Rechnung beläuft sich auf 120.000Gs, was meines Erachtens voll in Ordnung geht, da das Klimaanlagengas nicht gerade billig ist. Kurz vor 13.00Uhr verlasse ich das Werkstattgelände mit funktionierender Klimaanlage. Und so ist das Auto kalt und wahrscheinlich auch das Mittagessen.

 

Auto wieder flott


Am Donnerstag Abend konnten wir nun endlich unser Auto aus der Werkstatt holen. Es war doch eine aufwendigere Sache, als vorher vermutet aber die Mechanikerjungs haben alles in den Griff bekommen. Am Freitag dann die erste Probefahrt nach Asuncion. Ergebnis: alles läuft bestens. Auch die erste Polizeikontrolle verlief ohne Beanstandungen an Nummernschild oder Papiere. Etwas Glück hatten wir auch noch, als uns in einer Kurve ein LKW seine Ladung Felgen in den Weg rollte.

Keinem was passiert und auch kein materieller Schaden.
Und das ist nun unser neues Auto.

Ok, es ist nicht neu, aber sehr gepflegt und soll noch 100.000km ohne Reparaturen laufen (die eine Reparatur letzte Woche vergessen wir einfach mal). Ich bin gespannt.

 
2 Kommentare

Verfasst von - November 23, 2014 in Auto

 

Mit dem Auto von Buenos Aires auf die Farm


Wir starten um 5.00Uhr Morgens den Motor und vor uns liegen knapp 1000km bis zu unserer kleinen Farm. Die Fahrt bis zur Grenze verläuft ohne Komplikationen und vor allem ohne die vielen angekündigten Polizeikontrollen. Gegen 17.00Uhr sind wir dann in Posada, der argentinischen Grenzstadt zu Paraguay.
Mit den Papieren vom Auto und der Anzeige über die gestohlenen Nummernschilder melden wir uns bei den argentinischen Zollbeamten ab. Alles läuft reibungslos und nun stehen die paraguayischen Zöllner auf dem Programm. Da unser Auto vorerst als Touristenfahrzeug deklariert ist, müssen wir uns bei den paraguayischen Zollbeamten eine vorübergehende Einreisegenehmigung dafür holen.
Als wir an die Kontrolle rollen, sitzen da drei Bedienstete und trinken Terere. Ab und zu steht einer auf und schaut in die Kofferräume der in Paraguay einreisenden Fahrzeuge. Da es nun wieder heißt Papiere machen, parke ich unser Auto in der Nähe der drei Zollis.
Helmut steigt aus und geht in Richtung Zollbüro. Nun werden die drei Kontrolletis auf uns aufmerksam und  während sich Zöllner 1 an die Fersen von Helmut heftet, schlurft Zöllner 2 auf mich zu. Mit ernstem Blick schaut er auf das vordere fehlende Nummernschild und nachdem er die Lage am Heck des Autos gecheckt hat, kommt er mit noch ernsterem Blick an meine Autotür. “ Da fehlen die Nummernschilder. Vorne und hinten!“ Ich erkläre ihm die Sachlage, dass diese gestohlen sind und dass das Auto als Touristenfahrzeug in Paraguay einreist. Seine Hände stützen sein schweres Kinn und er scheint angestrengt zu überlegen. Dann fragt er mich wo wir denn hin wollen und was wir in Paraguay machen wollen. Als ich ihm erzähle wo unsere Farm liegt, zieht ein Hauch von Freundlichkeit über sein Gesicht. „Ich weiß wo das ist, ich wohne in Ybycui (ca. 15km von unserer Farm entfernt) und morgen Vormittag fahre ich da vorbei. Weißt du was, ich schaue dann einfach bei dir rein und du lädst mich auf ein Bier ein.“  Natürlich folge ich der Anweisung, ihn zum Bier einzuladen und lade ihn für morgen Vormittag zum Bier ein. Wir plaudern noch ein wenig über das schöne Land und Helmut sitzt inzwischen im Zollbüro mit Zöllner Nummer 1.
„Ohne Nummernschilder können wir euch nicht einreisen lassen. Das geht nicht, aber lass mich mal überlegen, was wir machen können.“ Helmut zieht alle Register und wendet die Mitleidsmasche an. Mit voller Kraft reizt sie die Tränendrüsen von Zöllner Nummer 1. „Ich k ö n n t e dir das Papier ja ausstellen, aber die Polizei wird dafür bestimmt etwas Geld haben wollen.“ Helmut krempelt ihre Hosentaschen aus und kratzt 35.000Gs und 20 argentinische Peso zusammen. Insgesamt also umrechnet ca. 8,-Euro.
Zöllner 1 schnappt sich die Moneten, welche rasch in den Untiefen seiner Schreibtischschublade verschwinden. „Dann werde ich mal mit der Polizei sprechen.“ Er verlässt das Büro und Helmut hört ihn im Nebenzimmer quatschen. Beim Gespräch geht es um alles, aber in keinster Weise geht es dabei um unser Auto. Nach knappen fünf Minuten sitzt Zöllner 1 wieder an seinem Schreibtisch und füllt endlich das ersehnte Formular aus. „Du darfst aber keinem erzählen, dass die Polizei Geld verlangt hat.“ Mit diesen Worten verabschiedet sich Zöllner 1 und Helmut hält das ersehnte Papier in den Händen.
An meiner Autotür steht immer noch Zöllner 2 und wir haben inzwischen unsere Telefonnummern ausgetauscht, damit wir uns zum Biertrinken zusammenrufen können. Ich sehe Helmut aus dem Zollbüro kommen und da greift Zöllner 3 in das Geschehen ein. „Moment, du musst noch eine Gebühr für das Formular bezahlen.“ Er nimmt Helmut den Schriebs wieder ab und auf die Frage wie viel das denn sei, runzelt er die Stirn. Nach einigen Sekunden antwortete er fragend „50.000Gs?“ Helmut erklärt sich damit einverstanden und will das Geld aus dem Auto holen. Hier steht immer noch Zöllner 2 und erzählt ihr, dass er morgen bei uns zum Biertrinken vorbeikommt.
„Hast du alle Papiere bekommen?“ fragt Zöllner 2 und nachdem ihm Helmut sagte, dass sie noch eine Gebühr von 50.000Gs bezahlen müsse, wendet sich Zöllner 2 von uns ab. Er läuft in Richtung Zollbüro und gaunert Zöllner 3 unsere Papiere wieder ab. „Die zahlen nicht`s.“ Zöllner 3 schaut zwar etwas mürrisch, aber Zöllner 2 scheint einen höheren Dienstgrad zu haben und so entfällt die „Gebühr“ einfach. Er wünscht uns eine gute Fahrt und wir dürfen unsere Reise, mit allen erforderlichen Schriftstücken fortsetzen.
Das wäre geschafft, jetzt müssen wir nur noch nach Hause kommen. Wenn`s geht ohne Polizeikontrolle, denn das würde wieder ein Haufen Erklärungen kosten und dazu hatten wir einfach keine Lust mehr.
In Villa Florida dann doch noch die befürchtete Polizeikontrolle. Wir werden rausgewunken und der Uniformierte betrachtet unser vorderes nicht vorhandenes Nummernschild. Langsam spaziert er nach hinten. Auch hier kein Nummernschild. Genervt dreht er seine Stiefelspitzen auf dem warmen Asphalt. „Gute Weiterfahrt.“
Was war das jetzt? Es war schon spät und wir nehmen an, der Gesetzeshüter hatte an diesem Abend einfach keine Lust mehr auf so einen komplizierten Fall.
Und dann stand unser Wagen endlich auf unserer Farm. Es gab da nur ein kleines Problem. Die Schraube der Andruckrolle des Zahnriemens war gebrochen. Und so hatten wir zwar unser neues Auto auf dem Hof, aber konnten es bis heute noch nicht fahren. Jetzt sind die erforderlichen Ersatzteile eingetroffen und momentan befindet es sich in der Werkstatt.
Mit viel Glück sollte unser Auto, ein KIA Carnival am Mittwoch wieder einsatzfähig sein und dann gibt es auch ein Foto davon.
Jetzt bleibt die Frage, ob sich die ganze Aktion rechnet und dafür sind hier nochmal alle Zahlen und Fakten zusammengefasst:
Also, die Frachtkosten für die Überfahrt mit der Grande Amburgo von Grimaldi von Hamburg nach Zarate betrugen 1105€. An den Gauner von Plate Logistik haben wir insgesamt 200$, also ca. 160€ bezahlt. Darin enthalten waren nach seiner Rechnung 75$ für das Ausdrucken des Frachtbriefes. Das ist in Deutschland umsonst, aber um zu verhindern, dass diese auf dem Postweg verloren gehen, haben wir uns dafür entschieden, die Papiere von der Reederei in Buenos Aires ausdrucken zu lassen. Für die Delivery Order, die uns erlaubt das Fahrzeug aus dem Hafen zu holen, berechnete er 50$. Dazu kamen noch eine Doc Fee von 35$ und eine imaginäre Toll von 50$. Aber damit waren wir den Blutsauger los. Hätten wir uns auf ihn eingelassen, hätte er außerdem 450$ für die Hafengebühr, 50$ für eine weitere Doc Fee und 350$ für die Spedition verlangt. Also insgesamt 1050$. Dazu kämen angeblich noch die Gebühren für den Zoll von 650 Peso. Diese verlangte der Zoll von uns nicht und für die Hafengebühr wurden nur 1377,35 Peso fällig. Das sind zum Blue-Kurs ca.82€. Also kostete uns das gesamte Unterfangen letztendlich 1347€. Natürlich kommen noch die Kosten für Benzin, Hotelübernachtungen etc. hinzu, aber schließlich kostet jedes Abenteuer etwas.

 
3 Kommentare

Verfasst von - November 17, 2014 in Argentinien, Auto

 

Argentinien die Dritte und die Ausfahrt aus dem Hafen.


Seit Dienstag Mittag waren wir nun unterwegs. Eine Nacht im Bus und zwei Nächte in verschiedenen Hotels liegen hinter uns. Heute nun sollten wir unser Auto aus dem Hafen kriegen und die Voraussetzungen scheinen günstig. Der Zoll hat grünes Licht gegeben, das Auto ist abgeladen und steht auf dem Hafengelände von Zarate und es fehlt nur noch die Überprüfung, ob das Fahrzeug mit allen Papieren übereinstimmt. Wir sind pünktlich morgens um 9.00Uhr am Hafen und setzen uns in die Cafeteria. Der Zollbeamte, mit dem wir um 9.00Uhr verabredet sind erscheint auch fast pünktlich um 10.30Uhr. Mit uns warten noch einige Wohnmobilbesitzer auf ihre motorisierten Wohnstuben. Diese werden alle von einer Mitarbeiterin von „Plate Logistics“, bei der auch wir unsere Frachtpapiere vor zwei Tagen in Empfang nahmen, betreut. Anfangs ist sie auch nett und freundlich zu uns, doch als sie erfährt, dass wir die Zusammenarbeit mit ihrem Unternehmen abgelehnt haben, ist von dieser Freundlichkeit nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil. Wir werden irgendwie das Gefühl nicht los, dass sie uns die Abwicklung am Hafen erschweren will. Doch gegen kurz vor 13.00Uhr kommt dann die endgültige Freigabe vom Zoll. Kosten dafür 0 Geld. Nun wurden nur noch die Hafengebühren fällig, welche sich auf 1377,35 argentinische Peso (ca. 130€) beliefen. Alle Papiere sind komplett und Helmut wird zu ihrem Auto gebracht. Ich warte in der Zwischenzeit in der Cafeteria. Eine Stunde vergeht und ich sehe die ersten Wohnmobile das Hafentor passieren. Eine weitere Stunde vergeht, ohne das etwas geschieht. Ich fange an mir Sorgen zu machen und nach einer weiteren Stunde verlasse ich die Cafeteria und positioniere mich am Hafentor. Dann um 16.00Uhr sehe ich Helmut, doch ihr Auto hat sie nicht dabei. Sie ist aufgebracht und meint, dass wir zum Kommissariat von Zarate müssen und eine Anzeige machen. Die Nummernschilder vom Auto sind geklaut und ohne diese und eine Anzeige dürfen wir nicht durch Argentinien reisen. In einer Stunde schließt der Hafen und ich gebe die Hoffnung auf, dass wir unser Auto an diesem Tag noch bekommen. Das würde bedeuten, dass wir weitere zwei Tage in Argentinien bleiben müssen, weil am Wochenende nichts im Hafen passiert.
Mit dem Taxi gehts zur Polizeiwache und nachdem wir etwas Druck machen, erbarmt sich eine Beamtin unsere Anzeige zu Papier zu bringen. „Nun aber schnell.“ Kurz von 17.00Uhr sind wir wieder am Hafen und tatsächlich rollen die Räder unseres Autos kurz vor Toreschluss aus dem Hafen. Ich frage Helmut, warum die Wohnmobile so schnell abgefertigt wurden und sie so lange brauchte. „Ich musste auf den Drogenhund warten, welcher unser Auto noch durchsuchen sollte.“ Die Vermutung liegt nahe, dass da jemand nicht wollte, dass wir unser Fahrzeug an diesem Tag noch mit nach Hause nehmen sollten. Doch es war geschafft und ohne Nummernschilder ging es nun in Richtung Paraguay. Wir waren gespannt, was uns an der Grenze erwartet und ob es irgendwelche Komplikationen geben wird. An diesem Abend verließen wir noch den Großraum von Buenos Aires.

Nach knappen 200km schlugen wir dann unser Nachtlager an einer Raststätte auf und schliefen ein paar Stunden in unserem Auto, ehe wir am Samstagmorgen gegen 5.00Uhr unsere Reise fortsetzten. Ich kann schon mal verraten, dass es an der Grenze richtig lustig wurde. Doch das gibt`s im nächsten Post.

 
3 Kommentare

Verfasst von - November 15, 2014 in Argentinien, Auto

 

Der nächste Tag unserer Argentinien Geschichte und der Einfuhr unseres Autos


Laut dem Internet legte das Schiff „Grande Amburgo“, welches unser Auto in sich trug, in den frühen Morgenstunden im Hafen von Zarate an. Unsere Papiere hatten wir am Vortag von der Schiffartsgesellschaft abgeholt. Der nächste Schritt war nun mit diesen Papieren den argentinischen Zoll zu besuchen. Das Zollbüro befindet sich nicht direkt am Hafen von Zarate, sondern in dem Städtchen Campana, ca. 20km von Zarate entfernt.

Hier gaben wir unsere Frachtpapiere ab, die nun von den Beamten überprüft wurden. Nach ca.2 Stunden erhielten wir dann die Freigabe für unser Auto und die dazugehörigen Dokumente und das alles ohne einen Peso dafür zu bezahlen. Wir waren natürlich nicht die einzigen, die auf ihre Papiere warteten und so wurden wir in einige Gespräche verwickelt. Man fragte uns, wo wir herkommen und komischer Weise war keiner der hier anwesenden Argentinier sauer auf uns. Ich meine wegen dem verlorenen WM-Endspiel. Im Gegenteil, es waren alles sehr freundliche Leute und zu guter Letzt bot uns ein Despachante sogar an, uns zum Hafen zu fahren. Das nahmen wir gerne in Anspruch und auf die Frage was er bekomme, winkte er nur ab und meinte, dass er sowieso diese Richtung hatte. Es war inzwischen 15.00Uhr und wir waren gespannt, ob wir unser Auto an diesem Tag noch durch das große Hafentor lenken können. Jetzt musste noch einmal ein Zollmitarbeiter die Papiere durchschauen und mit unserem Fahrzeug vergleichen. Der Mitarbeiter schien gerade Feierabend machen zu wollen, als wir ihn unserem Papierberg in die Hände drückten. „Das wird heute aber nichts mehr, weil das Schiff noch nicht entladen ist.“ Für uns hieß das nun, noch eine weitere Nacht in Argentinien zu verbringen und auf den nächsten Tag zu hoffen. Also machten wir uns auf die Suche nach einem Hotel. Wir verließen gerade das Hafengelände, als neben uns ein Auto hielt und wir gefragt wurden, wo wie hin wollen. Es war der Zöllner, dem wir gerade unsere Papiere überreicht hatten und dieser nahm uns nun mit ins Stadtzentrum von Zarate und setzte uns bei einem Hotel ab. Auch dieser lehnte jegliche Bezahlung ab und sicherte uns für den nächsten Tag den Erhalt unseres Autos zu. Das Hotel hatte noch ein freies Zimmer, welches 220 Peso für eine Nacht kostete. Das ist nicht viel, doch als wir unser Zimmer bezogen war es doch ein angemessener Preis.

Egal, es ist bloß eine Nacht und nach einer Dusche machten wir uns nochmal auf, die Stadt ein wenig zu erkunden. Zarate ist nichts besonderes und ein Städtchen ohne Highlights. Und so gab es dann zum Ausklang dieses Tages ein ausgiebiges Abendbrot und ein lecker Bierchen aus der alten Heimat.

Wir waren gespannt, ob der Zollmann sein Versprechen halten wird und wir am nächsten Tag in unserem Auto die Heimreise antreten können.

 
Ein Kommentar

Verfasst von - November 13, 2014 in Argentinien, Auto

 

Wie schickt man ein Auto von Deutschland nach Paraguay?


Eigentlich war für heute eine kleine Feier geplant, denn der Bauherr meiner letzten Baustelle lud alle seine Bauarbeiter auf eine knackige Grillwurst und ein frisches lecker Bierchen ein. Frisch gestriegelt und rasiert machten wir uns also auf den Weg, welcher aber schnell endete. Die gestrigen Regenfälle machten den einen Weg für uns unpassierbar und den, eigentlich immer befahrbaren Weg zur Sackgasse. Da hats mal eben einfach die Brücke weggespült, welche auch nur ein Provisorium für die im Bau befindliche neue Brücke war. So fand die Party nun ohne uns statt.

Ärgerlich, aber manchmal muss man in Paraguay eben Abstriche machen, denn wenn einem so der Weg versperrt wird, hilft dann auch kein Allrad mehr.
Apropo Allrad. Als wir nach Paraguay zogen, war eine der großen Fragen, welches Auto ist für uns das Richtige. Bringen wir ein Auto aus Deutschland mit oder kaufen wir uns eines in Paraguay. Gebrauchtwagen sind in Paraguay unverschämt teuer und die Neuwagenpreise sind je nach Marke mit denen in Deutschland zu vergleichen. Wir entschieden uns vor sechs Jahren für einen Neuwagen aus China mit dem klangvollen Namen „ZX Auto“. Wenn mich heute einer fragt, ob ich damit zufrieden bin, sage ich immer, dass er das bei einem Tachostand von 100.000km hätte fragen sollen. Denn danach kamen die verschiedensten Reparaturen, auf die ich jetzt hier aber nicht näher eingehen möchte.
Helmut hatte jedenfalls die Nase voll von meiner geliebten Camioneta und kaufte uns, bei ihrem letzten Deutschlandbesuch, einen Gebrauchtwagen nach ihren Wünschen. Doch wie bekommt man diesen nun nach Paraguay. Eine Möglichkeit ist die Verschiffung mit dem Container, was sich aber für nur ein Auto nicht unbedingt rechnet. Helmut machte sich schlau und stieß auf die so genannte Ro-Ro Verschiffung. Und dann ging es auch schon los. Sie buchte bei „SeaBridge“ einen Platz für unser neues Auto und bekam daraufhin die Eckdaten für die Überfahrt von Hamburg nach Buenos Aires. Nun musste sie nur noch das Auto zum Hamburger Hafen fahren und dort zum angegebenen Termin abgeben. Das Auto muss sichtleer und darf nicht verschlossen sein. So bekommt es dann einen Platz auf der Fähre zugewiesen und kann den weiten Weg nach Südamerika antreten. Kosten sind bis zu diesem Zeitpunkt noch keine angefallen. Die Rechnung für die Verschiffung wurde dann einige Tage später an uns zugesandt und betrug 1105,-Euro.
Nach 30 Tagen war dann die Landung des Schiffes in Buenos Aires angekündigt und wir machten uns auf den Weg in die Hauptstadt Argentiniens. Hier mussten wir  nun erst zur Reederei Grimaldi, um die erforderlichen Papiere für die Ausschiffung in Empfang zu nehmen.
Das Unternehmen SeaBridge empfahl uns für die Ausfuhr aus dem Hafen, die Hilfe eines Despachanten in Anspruch zu nehmen. Der „nette“ Herr von „Plate Logistics“ empfing uns auch sehr freundlich und servierte uns kurzer Hand seine Kostenaufstellung. Darunter waren neben seinem Arbeitslohn von  350 Dollar auch Hafengebühren von 450 Dollar zu finden. Insgesamt wies seine Rechnung 1050 Dollar aus. Nun waren wir selbstverständlich nicht unvorbereitet zu diesem Gauner gefahren. Helmut informierte sich vorher gründlich im Internet und stieß immer wieder auf negative Erfahrungen mit diesem Herrn, der nun vor uns saß. Kurzer Hand sagten wir ihm , dass wir die Sachen am Hafen alleine erledigen wollen und gerne nur unsere Papiere mitnehmen möchten. Daraufhin verschwand der Despachante in den Untiefen seines Büros und kehrte ein paar Minuten später mit unseren Papieren zurück.
Er verwies uns noch darauf, dass unser Schiff erst in zwei Tagen eintreffe und wir noch ein paar Tage auf unser Auto warten werden müssen. Er gab uns außerdem noch ein paar Hinweise zu Busverbindungen, die verschiedenen Institutionen, welche wir noch abarbeiten müssten und ermahnte uns, dass es eigentlich unmöglich ist, das Auto alleine aus dem Hafen zu bekommen.
Ich habe eine starke Frau und so schnappten wir uns unsere Papiere und verabschiedeten uns mit gespielter Freundlichkeit.
„So, den sind wir los. “ Die Straßen von Buenos Aires waren verregnet und wir suchten uns erst einmal eine kleine gemütliche Kneipe, in der wir Internet hatten.

Das www gab uns Auskunft darüber, wo sich unser Schiff gerade befand und tatsächlich sollte es einen Tag später als geplant landen. An diesem Tage würde also nichts mehr passieren und so suchten wir uns im Internet ein Hotel in der Nähe von Buenos Aires. Da sich der Hafen außerhalb von Buenos Aires in Zarate befindet, fiel unsere Wahl auf das Städtchen Tigre, welche auf halbem Wege nach Zarate und an der Flußmündung des Parana liegt. Ein Hotel hatte auch noch ein freies Zimmer und mit einem Klick, war dieses gebucht. Während wir uns noch ein wenig mit Leo von der Bar unterhielten, lief nebenbei der Fernseher und berichtete über starke Regenfälle und Überschwemmungen in Buenos Aire und Umland. Zu erwähnen wäre noch, dass Tigre in dem Flussdelta des  Rio Parana liegt, also unvermeidlich unter Wasser stand. „Na gut, dann schlafen wir eben im Wasserbett.“ Wir machten uns auf den Weg und nahmen dafür die Bahn, welche uns direkt in das kleine Städchen Tigre bringen sollte.

In Tigre angekommen merkten wir nichts von Überschwemmungen oder Hochwasser. Auch die Taxiboote fuhren planmäßig und so enternten wir uns eins, welches uns zu unserem Hotel brachte.

Von außen machte es nun nicht unbedingt den Anschein, dass hier Gäste wohnen können, doch als man uns bemerkte, wurden wir freundlich herein gewinkt.

Im Haus selbst herrschte das totale Chaos. Die Inhaber waren gerade dabei das letzte Wasser aus dem Wohnzimmer zu schieben und erklärten uns, dass hier vor einer Stunde noch alles 30cm unter Wasser stand. Unser Zimmer befand sich im zweiten Stock und hier war alles trocken. Wir waren müde und nach einem kurzen Schwätzchen mit den Hausherren verschwanden wir im Bett.
Am nächsten Morgen schien dann wieder die Sonne und die Wasserstraße vor unserer Haustür machte gleich einen viel freundlicheren Eindruck.

Wir wussten, dass unser Schiff am frühen Morgen seinen Zielhafen erreicht hatte und waren nun froher Hoffnung, bald unser Auto auf argentinischen Boden fahren zu können. So nun bin ich aber auch schon wieder müde und auch ein bisschen durstig und deshalb gibt es den Rest der Geschichte morgen.

 
 

den Wagen vor mir fährt ein schöner Ochse


Ich bin kein Fan von Montagen, doch ich habe gelernt, sie zu akzeptieren und zu erdulden. Gestern war wieder einmal so ein typischer Montag, an dem Murphys Gesetzt, mit voller Härte zuschlug.
Eigentlich wollten wir nur nach Aregua, um das Auto unserer Tochter zu uns auf die Farm zu schleppen, aber es sollte ein etwas länger dauerndes Unterfangen werden.
Zwei platte Reifen, an dem Kleinwagen von Marie, mussten erst einmal zum  Reifendienst. Als ich diese dann wieder montierte, fehlte eine Radmutter, doch wir entschieden, uns nicht von unserem Vorhaben abbringen zu lassen. Helmut setzte sich in unser Auto und ich sollte ihr unauffällig im abgeschleppten Fahrzeug folgen.
Ca. 2 Kilometer ging alles glatt, doch bei der ersten größeren Bodenwelle, riss das Abschleppseil. Wir hatten es eine Stunde zuvor gekauft und auf der Verpackung waren 6 Tonnen als zulässige Anhängelast angegeben. Hm, da hat der Peugeot 206 von Marie wohl heimlich ein paar Pfunde zugelegt. Obwohl, es war nicht das Stahlseil was nachgab, sondern der Schlepphaken rutschte aus seiner Halterung.
Egal, ein Spezialknoten und die Fahrt konnte weiter gehen. Bei dem Autito war die Batterie leer und elektrische Fensterheber sind dann nicht mehr so vorteilhaft. Die Abgase, von dem dicht vor mir fahrenden Fahrzeug, strömten direkt durch die meinigen Lüftungsklappen in den Innenraum und verpesteten mir die Luft. Frischen Sauerstoff bekam ich nur, weil ich ab und an die Fahrertür während der Fahrt öffnete.
Mit max. 50kmh kamen wir nun allmählich vorwärts. Bis nach Carapegua, welches knapp 35km vor unserer kleinen Farm liegt. An der größten Kreuzung der Stadt, löste sich irgendwie mein Vorderrad und überholte Helmut im Wagen vor mir. Die wurde dann auch durch lautes Krachen und Rumpeln daran erinnert, dass ich da noch hinter ihr hänge. So standen wir dann mitten auf der Kreuzung und ich war ohne Vorderrad. Ein Mechaniker war schnell vor Ort und schaute sich die Sache an. „Alles in Ordnung, du brauchst nur neue Radmuttern und dann können wir das Rad wieder anbauen.“ Im nächsten Ersatzteilladen bekamen wir diese dann auch und das Rad wurde wieder montiert. Jetzt denkt natürlich jeder, dass dies das Rad war, an dem schon eine Radmutter fehlte. Irrtum, es war das Vorderrad, und dieses hatte ich einfach vergessen, nach dem Abbocken nochmals fest zu ziehen.
Die Fahrt konnte weiter gehen und wir brausten wieder los. Kurz vor Quiindy fing es dann an zu regnen und nicht nur elektrische Fensterheber, sondern auch die Scheibenwischer sagen „nö“ bei fehlendem Strom und ich konzentrierte meine ganze Sehkraft auf das kurze Abschleppseil.
Dann bogen wir endlich vom Asphalt ab und es lagen nur noch 14km Sandweg vor uns. Es wurde langsam dunkel und als ich bei einer kleinen Talfahrt bremsen wollte, konnte ich das Bremspedal bis auf den Boden drücken, ohne dass mein Abstand zu Helmut geringer wurde. Im Gegenteil ich holte sie langsam ein bis ich ihr direkt an der Stoßstange klebte. Schitt, ich konnte ihr nicht bescheid geben, dass ich ein paar kleine Probleme hatte, denn meine Autoscheiben waren so verdunkelt, dass man nicht in den Fahrzeuginneraum schauen konnte und mein aufgeregtes Winken hätte sehen können. Meine Hupe hatte das selbe Problem wie Fensterheber und Scheibenwischer und es gab keine Kommunikationsmöglichkeit zur Brücke des Schleppers. Sie bemerkte auch nichts und fuhr langsam mit knappen 30 kmh weiter. Ich hatte mich inzwischen mit der Motorbremse angefreundet und konnte so vorerst auf Abstand bleiben.
Kurz bevor es zur letzte Etappe zu uns auf die Farm geht, hielt Helmut am Strassenrand an und ich presste mich an ihre Stoßstange. „Wir lassen das Autito lieber hier stehen, denn bei den aufgeweichten Weg, könnten wir Probleme bekommen.“
Jetzt fehlten noch 2 km bis nach Hause, doch Helmut hatte recht, denn der Lehmweg war inzwischen durch den Regen, schmierig und glatt.
Das Auto holen wir morgen. wir ließen es stehen und fuhren nach Hause. Unser Weg wurde in der letzten Woche erst begradigt und geschoben. Doch ich kann nicht behaupten, dass er jetzt besser ist. Im Gegenteil, tiefe Schlammlöcher durch aufgewühlte Erde und eine abgeschrägte Fahrbahn gaben eine andere Fahrspur vor, als ich wollte und so standen wir kurze Zeit später im Graben. Das Auto können wir dann wohl auch stehen lassen und mit Kühlbox und Einkaufstüten ging es den letzten Kilometer zu Fuss nach Hause.

Klitschnass und mit schweren Modderbeinen kamen wir zu Hause an und tatsächlich verlief der Rest des Abends ohne besondere Vorkommnisse. Heute morgen schaute ich mir dann das ganze nochmal bei Tageslicht an.

Da hilft nur schweres Gerät und wo der Mensch mit seiner Technik versagt, müssen eben unsere tierischen Vierbeiner ran.

Es dauert nicht lang, da war vor meinen Chinakarren ein Ochsenkarren gespannt und die zogen mühelos mein Auto wieder aus dem Schlamm.

Heute hat es nicht mehr geregnet und die Wege sind inzwischen abgetrocknet. Und da heute ja schon Dienstag ist, werde ich jetzt mal noch schnell das Autito aus dem Dorf holen.

 

Auto kaputt, Moped wieder "heile"


Wir hatten eine tolle Idee. In der Zeit in der wir im Urlaub sind, können wir unser Auto in der Werkstatt stehen lassen, und die können dann ein paar kleinere Reparaturen vornehmen, für die sie sich drei Wochen Zeit nehmen können. Gesagt getan. Unser Auto parkten wir in Quiindy in der Werkstatt unseres Vertrauens und ließen uns von einem Freund zum Flughafen fahren. Jens holte uns dann auch wieder ab und brachte uns vom Flughafen direkt wieder zu unserer Werkstatt. Unser Auto stand schon frisch geputzt und poliert vor den Toren unseres Mechanikers. Ein kleines Missgeschick sei ihm passiert. Bei einer Probefahrt, klappte die Motorhaube hoch, weil ja das Schloss der Motorklappe kaputt war, welches eigentlich von der Werkstatt repariert werden sollte, und platschte auf die Windschutzscheibe. Die ist nun hin.

Vielleicht hätten sie erst einmal das Schloss reparieren sollen bevor sie eine Probefahrt machen. Nicht umsonst war die Klappe von uns mit Panzertape festgeklebt. Aber egal, morgen nun gibt`s eine neue Scheibe und auch die anderen Kleinigkeiten, die ja wegen der kaputten Scheibe nicht mehr repariert werden konnten sollen nun bis Freitag erledigt werden. Unser Plan, mit dem Auto in Werkstatt wenn Urlaub, war ausgezeichnet, aber funktioniert hat es eben nicht. Wir sind ja auch in Paraguay und damit wir für die nächsten Tage ein wenig mobil bleiben, habe ich mich heute daran gemacht unser Moped wieder zu neuem Leben zu erwecken. Es stand seit einigen Wochen in der Ecke nachdem es mich vor einiger Zeit böswillig aus den Sattel warf und ich mit ihm erst einmal nicht`s mehr zu tun haben wollte. Ein paar neue Schrauben mussten her, ein bisschen richten, biegen und kürzen und schon war das Moped eigentlich wieder flott. Bloß die Lampe war nicht reparabel, aber inzwischen bin ich Paraguayer genug um mit Klebeband und Draht auch hier eine schicke Lösung zu finden.

Das Moped fährt wieder, unser Auto ist in der Werkstatt und mit Glück können wir es am Freitag auch wieder abholen. Also alles halb so schlimm. Und dennoch, es ärgert mich, dass unser Plan nicht funktioniert hat.

 
Hinterlasse einen Kommentar

Verfasst von - Januar 6, 2014 in Alltag, Auto

 

Alltag in Paraguay


Damit Dirk in seinem Urlaub nicht langweilig wird, haben wir ein paar Sachen an unserem Auto kaputt gemacht, die er wieder reparieren kann. So spritzte zum Beispiel Öl aus dem Ölmessstab, wenn die Bremse betätigt wurde. Auch drückte Öl in den Bremskraftverstärker, der nun zum vierten mal gewechselt werden muss. Die Ursache dafür war schnell gefunden und der Fehler behoben. Das Überdruckventil vom Ventildeckel war verdreckt und hatte sich zugesetzt und musste mal gereinigt werden. Also nur ein kleines Problemchen.
Gestern früh starteten wir dann nach Asuncion, um einen neuen Bremskraftverstärker, sowie ein Ersatzteil für die Kardanwelle zu besorgen. Die Ersatzteile waren schnell im Einkaufsnetz und da der Tag noch jung war fuhren wir auch gleich noch beim Klimaanlagenreperaturdienst vorbei.

Nach drei Stunden Reperatur, wurde dann probiert ob die Klimaanlage unseres Autos wieder funktionierte. Doch leider waren immer noch zwei kleine Leck`s in den Kühllamellen. Doch inzwischen war es 16.00Uhr  und wir wollten nach Hause und so zahlten wir die Arbeitszeit und packten unsere Klimaanlage auf die Rückbank.
Auf dem Rückweg zur Farm, wollten wir noch bei unserer Tochter vorbeischauen und als wir in ihre Strasse einbogen, ging unser Motor aus.
Zum Glück hatten wir ja unseren Mechaniker mit an Bord und waren guter Dinge, dass der Motor schnell wieder laufen würde. Die Fehlersuche begann und wir lernten, dass Haarspray nicht nur für den guten Halt der Haare zu gebrauchen ist.

„Keek“ sprühte dieses nämlich nicht nur auf seine neue Frisur, sondern vernebelte auch das Ansaugrohr des Motors mit guten Düften.

Während dessen, musste ich den Anlasser betätigen und tatsächlich drehte sich der Motor zeitweise von selbst. Nachdem dann noch der Diesel beschnuppert und verkostet wurde, tippten wir auf Wasser im Diesel.

Nach Hause schleppen und da weiter tüfteln, war unsere Idee. Wir riefen Andreas und Moni an, die bei uns in der Nähe wohnen und die beiden zögerten natürlich nicht lange und freuten sich darauf, uns heute abzuschleppen. Dieses war dann auch unser letztes Telefonat, denn mein Telefonchip versagte ebenfalls seinen Dienst und ich konnte nicht mehr telefonieren. Nachdem wir uns dann am Abend einige lecker Bierchen in Aregua gönnten, stellte uns Marie unser Nachtlager zur Verfügung.
Heute Vormittag holten uns dann Andreas und Moni an unserem Auto ab. Ein Abschleppseil aus Stahl hatte Andreas dabei und nach einem schnelle Kaffee, ging es in Richtung Heimat. Irgendwann, nach ungefähr 35km, hatte das Stahlseil wohl keine Lust mehr und teilte sich in zwei Hälften.

Glücklicher Weise befanden wir uns in einem Dorf und konnten schnell Ersatz holen. Während Helmut und Andreas auf der Suche nach einem Abschleppseil waren, bastelte Keek noch ein bisschen am Auto rum. Und dann ging es auch schon weiter. Keek begleitete mich im abgeschleppten Waagen und irgendwann sagte er, dass ich doch mal einen Gang einlegen und die Kupplung kommen lassen sollte.
Was soll ich sagen, der Motor sprang nach etwa 100m an und nun sollte unsere Pechsträne vorbei sein. Wir  packten das Abschleppseil wieder ein und fuhren aus eigener Kraft weiter. Unterwegs schaute wir noch in einer TIGO-Geschäftstelle vorbei und holten uns einen neuen Telefonchip. Das Telefon funktioniert nun also auch wieder. Blöd ist nur, dass nun alle meine Nummern weg sind und ich niemanden anrufen kann. Also, ruft mich an, dass ich schnell wieder alle Nummer zusammen habe.
Jetzt sind wir wieder zu Hause und das ist gut so. Bis Freitag muss das Auto nun noch durchhalten, denn wie sollen wir sonst zur Weltuntergangsparty kommen. Ich bin guter Dinge und jetzt gibt es erst mal ein eisgekühltes lecker Bierchen – das haben wir uns verdient.

 
4 Kommentare

Verfasst von - Dezember 19, 2012 in Alltag, Auto

 

Auto frisch gebügelt


Vor ein paar Wochen stand unserem Auto ein Baum im Wege und es legte die Stirn in Falten.

Nachdem uns nun am letzten Wochenende, bei einem heftigen Windstoß, auch noch die Motorhaube entgegenkam und die Frontscheibe anknackste, brachte ich am Montag den Wagen in die Karosseriewerkstatt. Die Kostenvoranschläge für das ausbeulen und neu lackieren von rechtem Kotflügel, Motorhaube, Stoßstange und Kühlergrill, reichten von 1.200.000Gs bis 5.700.000Gs. Wir entschieden uns für die Werkstatt in Quiindy die uns für 1.200.000Gs unser Auto wieder flott machen wollte. Am Donnerstag Abend rief mich dann der Werkstattmeister an und meinte, ich könne mein Auto wieder abholen. Stolz übergab er mir dann gestern wieder die Schlüssel und zeigte mir unser Auto.

Ich muss zugeben, ich hatte ein paar kleine Bedenken, ob der Blechmeister sein Handwerk versteht, doch die waren unbegründet. Die Beulen waren nicht mehr zu sehen, alles war neu lackiert und selbst die Farbe war die richtige.

Ich bin zufrieden mit der Arbeit und 4.500.000Gs sind auch noch übrig. Was will man mehr?

 
Hinterlasse einen Kommentar

Verfasst von - August 25, 2012 in Auto, Preise