Die Gänse gehen die Gegend erforschen und werden wieder nach Hause gebracht.Die neuen Hühnerküken schlüpfen und brauchen viel Zuneigung.Die Kühe werden von der Weide geholt und Marie findet Gefallen an der Landwirtschaft.Verletzungen kommen vor und einem Splitter geht es mit dem Messer an den Kragen.Morgen kommt Helmut wieder(freu,freu) und an meinem letzten Abend als Strohwitwer, gehts zum Livekonzert von Ramonita Vera. Wie, kennt ihr nicht? Ich auch nicht, aber in Kürze.
Archiv für den Monat April 2010
ich bin kein Elektriker
Strom tut weh. Das ist meine Erfahrung und ich fasse alles, was mit Strom zu tun hat, nicht an. Helmut ist die Frau, für alles Elktrische bei uns in der Familie, aber sie ist gerade weit weg und heute früh, kam kein warmes Wasser mehr aus der Dusche.
Bei uns auf dem Land haben wir einen, in Paraguay gebräuchlichen Duschkopf, der das Wasser mittels Strom erwärmt. Man kann zwischen warm und nicht ganz so warm wählen.
Aber heute kam nur noch gar nicht mehr warm aus der Brause. Das Ding war also kaputt und ich nahm allen Mut zusammen und trennte die Stromversorgung zum Duschkopf.
Das klappte auch ohne AUA und ich ging noch einen Schritt weiter. Ich zerlegte den Duschkopf in seine Einzelteile und fand tatsächlich die Fehlerquelle.Der Heizspirale waren die Kontaktklemmen durchgerostet und es konnte kein Strom mehr fliessen.
Ich nahm die kaputten Teile und fuhr in die nächste Ferreteria, wo man mir promt für 20.000Gs, eine neue Heizspirale verkaufte.
Schnell war die wieder eingebaut und der Überkopftauchsieder war wieder funktionsbereit.Nun wurde es noch einmal spannend, denn ich musste die elektrische Anlage wieder anschliessen und in Betrieb nehmen. Aber auch das klappte prima und ich stellte mich selbst zum Probeduschen zur Verfügung.
Ich könnte diesen Post nicht schreiben, wenn das Probeduschen in die Hose gegangen wäre, aber ich bin jetzt sauber und stolz auf meine Arbeit.
heute war Waschtag
Nach fünf Tagen Regenwetter, schien heute endlich wieder die Sonne und bei meiner Fahrt auf unsere kleine Farm, sah ich viele, bunt geschmückte Zäune und Bäume. Endlich konnte man wieder Wäsche waschen und sie zum trocknen in die Sonne hängen.Natürlich gibt es in Praguay Wäscheleine und Wäscheklammer, aber der Stacheldrahtzaun ist immer eine gute Alternative.
"Chacomer" in Asuncion
Marie’s Roller braucht neue Gummis am Lenker, aber in den kleinen Ersatzteilläden in unserer Nähe, waren diese nicht zu bekommen. Also fuhr ich heute in die zentrale Geschäftsstelle von Chacomer, in Asuncion.Hier, an der der Avda. Eusebio Ayala, findet man alles, von der Fahrradpedale bis zur Harley Davidson.In dem gut sortierten Geschäft, zeigte ich dem Verkäufer das gesuchte Teil und schnell hatte er das passende Ersatzteil gefunden.
Heinz, der mich heute begleitete, war begeistert von den Quads und musste auch gleich einmal Probe sitzen.Für Motorrad- und Tuningfans eine gute Adresse und immer einen Besuch wert.
Apfelsine und Co.
Herbstzeit ist Erntezeit, auch hier in Paraguay. Die Zitrusfrüchte werden reif und in diesem Jahr fällt die Ernte besonders gut aus.
Ob Chinoto, Pomelo, Apfelsine oder Mandarine, unsere Bäume hängen voll und da wir nicht alle essen können, werde ich auch Saft daraus machen.Wie ich den Saft haltbar bekomme, ob einfrieren oder einkochen, muss ich noch ausprobieren.
Fertigbeton
In Asuncion soll es ein Betonwerk geben. Wo es ist, habe ich noch nicht heraus gefunden. Aber dafür, habe ich eins in Aregua entdeckt.Moderne Siloanlagen sucht man vergeblich, denn der Fahrmischer wird mit der Hand bestückt. Die Betonmischung wird nicht mit der Waage überprüft, sondern mit Eimern wird das Mischungsverhältnis eingestellt. Hauptsache es verzählt sich niemand und der Wasserschlauch wird rechtzeitig zugedreht.
Sicherheit im Strassenverkehr
Wird man von der Verkehrspolizei in Paraguay angehalten, wird neben Führerschein und Feuerlöscher auch das Warndreieck verlangt. Wenn dann die Polizei auch noch in Geldnot ist, sagen sie, dass zwei Warndreiecke mit an Bord sein müssen und halten einem den Paragrafen vor die Nase. Geschickt werden dabei die Worte „en caso de emergencia“(im Notfall) mit dem Daumen abgedeckt.
Im Klartext, im Fahrzeug mitzufühern ist ein Warndreieck und im Notfall sind zwei Warndreiecke aufzustellen.
Wie ein Warndreieck nun auszusehen hat, wird nicht definiert. Oft schon habe ich erlebt, dass man als Warndreieck auch einen Ast auf die Strasse legt.Dieser Bus hat also seine Pannenstelle ordnungsgemäss abgesichert, denn neben Warndreieck hängt zusätzlich ein grüner Zweig am Heck des Colectivo.
Ich denke mir, dieser grüne Ast stammt noch aus Zeiten, als es noch keine modernen Warndreiecke gab und sagt aus:“Achtung, die Strasse ist gefährlich weil schon zugewachsen.“
Ernestos erster Arbeitstag
Die Hälfte meiner Strohwitwerzeit habe ich rum und ich bin nicht verhungert oder verdurstet. Jeden Tag Spaghetti mit Tomatensosse kann also nicht so schlecht sein. Aber trotzdem ist da eine Sache, die mir fehlt.
Unser Stier hat es da besser. Er ist jetzt zwei und ein halbes Jahr alt und hatte heute den Spass, auf den ich noch 10 Tage warten muss.Er ist noch jung und unerfahren, und da mussten wir ein bischen bei der Arbeit nachhelfen. Die Kuh wurde kurzer Hand im Koral festgebunden und Ernesto konnte Zärtlichkeiten mit ihr austauschen.
Dass eine Kuh brünftig ist merkt man daran, dass sie immer die Nähe zum Angebeteten sucht und auch ihre Muhgeräusche sind intensiver und wolllüstiger. Warten wir ab, ob es geklappt hat und sich in 9 Monaten Nachwuchs einstellt.