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Archiv der Kategorie: Tiere

Aus dem Beutel gefallen


Da ist man mal zwei Wochen nicht zu Hause und schon sitzt wieder ein neuer Mietnomade auf unserer Farm. Die Freundin von Paul fand ihn oder sie auf der Wiese und peppelte es die letzten fünf Tage auf. Jetzt hat es seine Augen geöffnet, aber wir können noch nicht genau sehen, ob es ein er oder eine sie ist.

Ein kleines Opossumbaby erwartet nun seine täglichen Fütterungen. Ziegenmilch ist da der ideale Muttermilchersatz und das Würstchen entwickelt sich prächtig. Bei den Paraguayern sind Opossums nicht gerne gesehen, denn angeblich stehlen sie Eier und holen sich auch schon mal ein Küken aus dem Stall. Wir werden trotzdem alles geben, damit sich der oder die Kleine voll entwickeln kann. Denn ein eigenes Opossum hat auch einen entscheidenden Vorteil. Es lässt kein anderes Opossum in sein Revier und so sind unsere Eier und Küken opossumsicher. Vorausgesetzt, wir können dem Kleinen beibringen nicht in unseren Ställen zu wildern. Ich werde euch natürlich auf dem Laufenden halten.

 
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Verfasst von - Januar 19, 2015 in Tiere, unsere kleine Farm

 

schlaue Sau


Dass Schweine schlaue Tiere sind, dürfte sich wohl rum gesprochen haben. Doch wie schlau sie sind, zeigt sich mir jeden Tag wieder aufs Neue. Na gut, Rosa sieht man die Schlauheit wirklich schon an.

Aber mal im ernst, wer von euch weiß zum Beispiel, dass man Bohnen zwar essen kann, aber die Pflanze selbst giftig ist?
Rosa und ihr Mann Schwarti wissen das. Sie spazieren durch das Bohnenfeld und fressen nur die Blüten oder die Bohnen der Bohnenpflanzen.

Woher wissen die Schweine das? Ja, es stimmt dass sie einen tollen Geruchssinn haben. Aber können die Schweine wirklich am Geruch erkennen, was Pflanze und was Frucht ist?
Ich werde sie weiter beobachten und vielleicht lerne ich auch irgendwann ein paar schweinische Worte.

 
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Verfasst von - April 6, 2014 in Tiere, unsere kleine Farm

 

die Gänse machen einen Abflug


Es ist eine gute Entensaison für uns. 3 Entenmütter mit insgesamt 12 kleinen Entenbraten watscheln zur Zeit über unser Farmgelände. So viel, wie noch nie.

Und doch, es hätten noch mehr sein können. Zu spät haben wir mitbekommen, dass Gänse und Enten nicht zusammen funktionieren und sich gegenseitig die Nester, Eier und Kücken kaputt machen. Nachdem wir Gans von Ente getrennt hatten, kehrte Ruhe in die Gelege und die Vögel konnten brüten. Bei den Gänsen hat unser Farmerglück wieder einmal „gänslich“ versagt und kein einziges Küken bleibt uns in dieser Saison als potenzieller Winterbraten. Nachdem wir in unserem ersten Gänsejahr noch 14 Junggänse zählen konnten, war es vorbei mit den, sprichwörtlich „dicken Kartoffeln“ und auf Gänsebraten mussten wir seither verzichten und nun sollen die großen Vögel abgeschafft werden. Die beiden Pärchen haben jetzt vier Jahre auf dem Federkleid.

Vielleicht hat jemand von unseren Lesern Interesse an einem Gänsepärchen. Für 140.000Gs würde ein Pärchen umziehen und nimmt jemand die Pärchen im Doppelpack, kosten alle Vier zusammen 250.000Gs. Ansonsten dürfen die Gänse noch bis Ende Februar das morgendliche Hahnengeschrei übertönen bevor sie Platz für die heranwachsenden Enten machen müssen. Man kann mich telefonisch unter 0984300756 erreichen. Doch zwischen 12.00Uhr und 14.00Uhr, kann es sein, dass ich nichts höre, weil mein Ohr durch ein Federkissen verstopft ist.

 

Ja, ja, die Jarara


Es war ein kalter, ungemütlicher Wintertag für heute voraus gesagt. Die Öfen mussten befeuert werden und ich holte am Morgen eine Karre Brennholz aus dem Holzlager. Das Holz stapelten ich am Kamin auf und machte Feuer. Helmut hörte dann im vorbei gehen ein klack, klack, klack.(Versucht das klack, klack, klack, klack so schnell wie möglich und trotzdem deutlich auszusprechen, dann habt ihr das genaue Geräusch.) „Horch mal, da ist irgendein Vieh im Brennholz.“ Ich dachte gleich an einen Holzwurm und schenkte der Sache keine weitere Bedeutung. Doch Helmut war neugierig und suchte den klackenden Holzscheit aus dem Holzstapel und zeigte diesen Hartmuth. „Guck mal, unser Brennholz macht Geräusche.“ Die Beiden untersuchten das Stück Holz eine Weile und entdeckten dann die Lärmquelle. „Da steckt ein Gecko drin,“ stellte Helmut fest und war froh, dass das Stück Holz noch nicht im Ofen gelandet war. Nun wollte jeder mal gucken und als Hartmuth in dem holen Stamm auch ein par Augen ausgemacht hatte war ich eigentlich an der Reihe. Aber Helmut drängelte sich nochmal vor und hielt ihre Nase in das Holzloch. Und dann bemerkte sie, dass der vermeintliche Gecko gar keine Beine hatte. Ein kurzer Schrei und „ha, das ist eine Schlange“, waren dann Warnung genug und wir sprangen alle drei weit weg vom Holzstück. Jetzt wurden erst einmal Sicherheitsmaßnahmen, wie das Überstülpen der Gummistiefel und das Bereithalten der Machete getroffen, bevor dann der Fotoapparat positioniert werden konnte. Das Holz wurde aus sicherer Entfernung auseinander gebrochen und da sahen wir sie dann.

Die Paraguayer nennen diese Schlange Jarara und halten sie für äußerst gefährlich und giftig. Nach einem kurzen Angriff der Schlange, der in die Luft ging, setzte die Machete dem Schlangenleben ein schnelles Ende. Nun wurde sie noch aufs Genaueste von uns untersucht, und wer gute Augen hat, kann am Ende der Machete den Giftzahn sehen.

Nun wurde im Internet gestöbert und einiges über die Jarara oder besser die Jararaca gelernt. Es stellte sich raus, dass die Schlange giftig ist, aber der Biss nur in seltenen Fällen tödlich endet. Und die Moral von der Geschichte? Wir hatten Glück, dass die Schlange wechselwarm oder besser gesagt, ektotherm ist und durch die niedrigen Temperaturen von heute, fast Bewegungsunfähig war. Andersherum hätte ich im Sommer aber auch kein Brennholz gebraucht.
Wie dem auch sei, das lecker Bierchen, wird uns weiterhin schmecken.

 
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Verfasst von - August 13, 2013 in Alltag, Schlangen, Tiere

 

Baumeister mit vier Flügel


Gestern noch Sonnenschein und 28°C, heute wolkig und 12°C. So ist der Winter in Paraguay. Gut wenn man dann ein warmes zu Hause hat. Das haben sich auch unsere beiden Mönchssittiche, die wir als Küken bekamen, mit der Flasche groß zogen und dann wieder, vor gut einem Jahr, in die Freiheit zurück schickten, gesagt.(fantastischer Schachtelsatz) Und so bauen sie bereits seit einigen Monaten an ihrem eigenen Nest. Das Material dafür gibts vom Dach des Vogelkäfigs.

Ein günstiger Bauplatz war auch schnell gefunden, der gleich neben dem Baustoffhändler liegt.

Die Nachbarin Kicki nimmt die früheren Mitbewohner als neue Nachbarn in Kauf und beobachtet täglich die Baufortschritte.

Und so sieht das Nest jetzt von Außen aus.

Und so von Innen.

Es ist schon sensationell, was die beiden kleinen Vögelchen in ein paar Monaten gebaut haben. Und das ohne je eine Schulbank gedrückt zu haben oder irgendetwas von Statik oder Windlasten gehört zu haben. Von mir bekommen sie den Architektentitel anerkannt und wir dürfen gespannt sein, ob die Baumeister auch für Nachwuchs sorgen.

 
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Verfasst von - Juli 19, 2013 in bauen in Paraguay, Tiere

 

Kumpels im Doppelpack


Seit dem unsere Laah vor ein Paar Wochen starb, ist unser Manni nicht mehr voll ausgelastet. Ihm fehlen die morgendlichen Ausflüge mit seiner besten Freundin und irgendwie will keiner so richtig mit ihm spielen. Asta ist auf Grund ihrer Körpergröße nicht unbedingt der richtige Spielkamerad und durch den Altersunterschied bestehen unterschiedliche Interessen.

Bei unserer Tochter gab es Hundebabys und zwei kleine Rüden zogen nun zu uns auf die Farm.

Darf ich vorstellen, das ist Digga

und das ist Ali.

Das erste große Beschnüffeln verlief ohne Zwischenfälle, obwohl Manni noch nicht so richtig weiß, was er mit den Knirpsen anfangen soll.

In ein paar Wochen wird das sicher anders sein und Manni hat wieder Kumpels, mit denen er durch sein Revier toben kann.

 
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Verfasst von - Juli 10, 2013 in Tiere, unsere kleine Farm

 

erste Reitstunde von Else


Einene verspäteten Osterbesuch machte uns gestern unsere Tochter Marie mit ihrem Freund und einem Kumpel. Am Nachmittag kam sie dann auf die Idee, sich für ein Foto, auf unsere Eselin zu setzen.

Else schaute ein bisschen irritiert, aber ließ alles über sich ergehen. Und mehr noch, plötzlich setzte sie sich sogar in Bewegeung und nachdem wir ihr schnell zwei Seile als Lenkung ans Halfter gebunden hatten, ließ sie sich sogar in die gewünschte Richtung steuern.

Marie entschloss sich schnell einen kleinen Ausritt mit ihr zu machen, aber nach 10min kam Else alleine zurück und Marie humpelte ein paar Meter hinter ihr her. Else hatte sich vor irgendetwas erschreckt und kurz gescheut. Marie verlor den Halt und landete im Sand.

Bis auf zwei kleine Schürfwunden an Arm und Knie ist nichts weiter passiert und auch Else geht es gut.
Das war sie dann, die erste Reitstunde von Else und sie hat sich gar nicht so doof angestellt. Ein bisschen Übung noch und dann wird sie vielleicht meinem Pfred Konkurenz machen.

 

Abschied von Laah


Über vier Jahre war sie uns ein treuer Freund. Wir entdeckten sie als Welpen in einer Tischlerei, zwischen Sägemehl und alten Brettern und nahmen sie mit nach Hause. Sie war auf einem Auge blind und überstand einige Krankheiten, unter anderem Kaumuskelmyositis. Doch seit zwei Wochen ließ ihr Appetit nach und ihre Spaziergänge durch die Wiesen mit ihrem Kumpel Manni wurden weniger. Dann war sie plötzlich verschwunden. Einen Tag später fand ich sie an einer Quelle bei uns im Wald. Sie bekam einen schönen Platz unter einem jungen Lapacho, in dem sie nun weiter lebt und das, mit Glück noch viele hundert Jahre.

Laah, du warst ein toller Kerl.

 
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Verfasst von - März 22, 2013 in Alltag, Tiere

 

vogelfrei


Vor einem Jahr brachten uns Kinder aus der Nachbarschaft zwei kleine Mönchssittiche. Sie waren bei der Cocoernte aus dem Nest gefallen. Wir nahmen sie auf und zusammen mit Kiki unserer Blaustirnamazone, gründeten sie eine Vogel-Wg. Immer wenn ein Mönchssittichschwarm über unsere Farm flog, gab es ein riesiges Geschrei und unsere beiden schienen sich mit den anderen Artgenossen zu unterhalten. Wer träumt nicht davon, die Welt einmal aus der Vogelperspektive sehen zu können und unsere zwei Piepmätze könnten sich diesen Traum erfüllen. Die Entscheidung fiel Helmut  nicht leicht, doch die beiden Vögel sind wilde Tiere und so gaben wir den beiden ihre Freiheit zurück und ließen sie aus ihrem Käfig.
Ob die zwei in der neuen Freiheit klar kommen würden, wussten wir nicht und insgeheim hofften wir natürlich, dass sie uns mal wieder besuchen kommen. Zwei Nächte lang hörten und sahen wir nichts von den beide, doch dann war da ein zwitschern, was uns sehr vertraut war. Pünktlich zum Frühstück landeten die beiden Mönchssittiche auf ihrem Käfig und warteteten auf das Frühstück.

Jetzt kommen sie täglich wann sie wollen und fliegen auch wieder wann es ihnen passt davon. In der Nacht jedoch verstecken sie sich in den Palmen und wer weiß, was sie dort machen?

 
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Verfasst von - Oktober 13, 2012 in Tiere, unsere kleine Farm

 

Schweinenachwuchs mit Komplikationen


Vor genau 114 Tagen war der Eber zu Besuch bei unserer Sau und er ging nicht, ohne Spuren zu hinterlassen. Als ich heute morgen gegen 6.00Uhr die Tiere fütterte, schaute ich als erstes nach Rosa und es sah so aus, als ob das große Ferkeln nicht mehr lange dauern sollte. Sie hatte eine große Grube gebaut und lag ruhig in ihrem Stall. Dann entdeckte ich einen kleinen, rosa Klumpen im Rinderstall, den die Kühe neugierig beäugten. Da war es schon, das erste Ferkel. Schnell holte ich es aus dem Rindercoral und legte es zur Mutter. Es war völlig unterkühlt, denn die Außentemperaturen lagen um 1°C, und rührte sich kaum. So nahm ich es erst einmal mit in die warme Stube und Hund und Katz mussten die Ofenbank räumen.

Während sich Nummer eins aufwärmte, erwarteten wir die nächsten Schweinchen. Nun war es schon 8.00Uhr und von anderen Ferkeln keine Spur. Das kleine von der Ofenbank hatte sich inzwischen aufgewärmt und prächtig erholt und suchte nach der Mutter. Ich legte es vorsichtig zu ihr und zeigte dem Ferkel die Zitzen.

Als das Kleine anfing zu schreien, war unsere Sau ganz aufgeregt, biss dem Ferkelchen in den Rücken und schleuderte es weg. Nun war es schon 9.00Uhr und Wehen bei der Sau waren nicht mehr zu erkennen. Nachdem wir das erste Ferkelchen nun wieder in einer Kiste hatten und wärmten, gaben wir Rosa eine Spritze zur Verstärkung der Wehen. Ca. 30min, später kamen dann die nächsten Wehen und eine unterentwickelte Totgeburt. 10 Minuten später folgte dann endlich Schweinchen Nummer 2 und danach, in 20min Abständen, Ferkel 3, 4 und 5. Jedes Ferkel das geboren wurde , wurde von der Muttersau sofort gebissen und wir holten ein Schweinchen nach dem anderen aus dem Stall, in unsere alte Hundebox. Inzwischen war es 11.00Uhr und immer noch ließ unsere Sau keines ihrer Ferkel in ihre Nähe. Das Erstgeborene war nun schon fast sechs Stunden alt und sollte langsam was zu essen bekommen. Paul kaufte schnell 1 kg Trockenmich in der Veterinaria und so bekam Nummer eins, gegen 12.00Uhr die erste Mahlzeit.

Und immer noch schien Rosa Wehen zu haben und tatsächlich kam noch ein Ferkel, aber wieder ein Totes, dem kurze Zeit später noch ein Totes folgte. Jetzt wurde unsere Sau ruhiger und ohne grosse Anstrengungen, erblickten Ferkel 6 und 7 das Licht unserer kleinen Farm. Wieder versuchten wir die Ferkel an die Zitzen zu legen und wieder wurden sie sofort weggebissen. Jetzt war es fast 13.00Uhr und immer noch schien unsere Sau wehen zu haben. Kurz nach 13.00Uhr war dann eine unterentwickelte Totgeburt das Ergebnis einer Wehe. Nun hatte unsere Rosa schon über 7 Stunden Geburtsstress hinter sich und da guckte dann noch ein Köpfchen unter dem Ringelschwanz hervor. Ferkel Nummer acht war da und auch dieses wurde von der Mutter nicht angenommen. Nun saßen wir da, mit 8 Ferkeln und die Mama wollte sie nicht haben. Und dann doch, nach langem Massieren der Zitzen und beruhigenden Worten, konnten wir alle acht Ferkel an den Zapfstellen unterbringen.

Doch nur für kurze Zeit und immer wenn ein Babyschwein nur einen Pieps machte wurde die Sau wild und fing an auf die Ferkel los zu gehen. Der erste Hunger war gestillt, doch wir gaben dazu noch jedem Baby die Flasche. Ich blieb bei der Sau und beruhigte sie. Inzwischen hatte Deutschland schon gegen Portugal gewonnen(das Spiel haben wir dann mal verpasst), als Rosa plötzlich wieder Wehen bekam und Ferkel Nummer 9 und 10 kurz hintereinander geboren wurden. Fast 12 Stunden waren nun zwischen dem ersten Ferkel und dem letzten Schweinchen vergangen und es sollten dann auch die letzten gewesen sein – bis jetzt. Wir machen nun erst einmal zwei Stunden Pause, bevor es dann wieder zur großen Fütterung geht, denn immer noch nimmt die Sau die Ferkel nicht an, obwohl sie nun schon langsam ruhiger wird, wenn wir die Kleinen, mit viel Geduld und Brustmassage an die Nippel legen. Doch so richtig will sie die Babys noch nicht annehmen und beißt sie nach einiger Zeit immer wieder weg. So bleibt uns das Ersatzmutter spielen, in der heutigen Nacht wohl nicht erspart und alle zwei Stunden heißt es: „Raustreten zum Fläschen geben.“