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Archiv der Kategorie: Alltag

Bastelideen von der Farm


Weihnachten ist geschafft und wir können uns langsam auf den Jahreswechsel vorbereiten. Und damit uns die Zeit zwischen den Feiertagen nicht lang wird, beschäftigen wir uns mit Diesem und Jenem. Zum Beispiel muss der Weihnachtsmüll irgendwie entsorgt werden.

Also warum daraus nichts basteln? Batselstube aufgebaut und losgebastelt.

Dabei sind der Fanatasie natürlich keine Grenzen gesetzt und es entsteht eine „tolle“ Weihnachtsdeko für das kommende Jahr.

Na gut, ein Blechgecko ist nicht unbedingt weihnachtlich, aber der Tannenbaum auf alle Fälle.

Und mein absoluter Favorit: der Polarstern.

So, und nun Schere und Dose gesucht und losgebastelt.

 
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Verfasst von - Dezember 28, 2014 in Alltag, basteln, Weihnachten

 

Zwei Wochen fern der Heimat


In Paraguay ist Frühling, doch den Temperaturen nach, könnte es auch schon Hochsommer sein. In den letzten 14 Tagen schwitzte ich auf meiner Baustelle, welche ich gestern dann fertigstellen konnte.

Am späten Nachmittag ging es endlich, nach zweiwöchiger Abstinenz wieder nach Hause auf unsere kleine Farm und die Strommasten verrieten mir, dass ich wieder in meinem Kiez bin.

Erwartet wurde ich von Helmut und unseren Hunden und einigen neuen Mitbewohnern. Die Zickenkindergartengruppe zählt nun zwei kleine Meckertanten und zwei Meckerböckchen.

Während ich auf der Baustelle den Temperaturen um 35°C strotzte, war auch meine Gattin nicht untätig und renovierte mal schnell ihre Küche.

Auch heute zeigt das Thermometer wieder über 35°C. Wir schlüpfen jetzt in die Badehose und werden am Fluss den restlichen Sonntag vergammeln.
PS: Natürlich bei einem eiskalten lecker Bierchen

 

Start in den Oktober


„Komm mit Kay, wir fahren zu meinem Bruder. Der hat Geburtstag und macht den Grill an.“ Da lasse ich mich natürlich nicht lange bitten und flott hatte ich mein Werkzeug sauber und meine Baustelle aufgeräumt. Es war Freitag um eins und die beste Zeit zum Feierabend machen. Fünf Minuten später saßen wir auch schon in dem kleinen Laden des Bruders meines Mauererkollegen.

Das Fleisch war super und natürlich gabs ein lecker Bierchen dazu. Doch meine Farm wartete auf mich und so verabschiedete ich mich von meinen lieben Gastgebern und fuhr ins Wochenende. Gestern dann stand „Oktoberfest“ in meinem Kalender. Gut, es war kein Festzelt und die Biergläser fassten auch keinen Liter Bier, doch es wurde eine gemütliche Runde und gegen den Hunger gabs leckeren Gulasch mit Semmelknödel und Rotkohl, was übrigens mein Leibgericht ist.

Wir feierten bis zehn Uhr, auch wenn nicht alle bis zum Ende durchhielten.

Es war ein schöner Start ins Wochenende und der heutige Sonntag ist zum Ausruhen da. Da fällt mir ein, ich habe ja noch ein bisschen Gulasch von gestern im Kühlschrank. Na denn werd ich mal frühstücken.

 
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Verfasst von - Oktober 5, 2014 in Alltag, lecker Bierchen, Partys

 

Kay allein zu Hause


Vor fünf Jahren kauften wir unsere erste Kuh. Seit dem wuchs der Bestand langsam an und unsere kleine Herde zählte zwischenzeitlich schon 10 Tiere. Jetzt steht nur noch eine Ferse auf unserer Weide, da ich alle anderen Rinder verkauft habe.

Wir wollen im Stall etwas umstrukturieren und auf ein oder zwei Milchkühe umstellen. Ansonsten läuft auf der Farm alles seinen gewohnten Gang. Auch die befürchteten Spaghettiwochen sind noch nicht eingetreten und ich habe sogar meinen ersten Kuchen gebacken.

Und wenn ich dann neben der Farmarbeit noch lange Weile habe, besuche ich eben die Kinder und lass mir Unterwäsche für meine liebe Frau aufschwatzen.

Doch ein wenig traurig bin ich auch, denn seit drei Tagen fehlt unser Ali und ist spurlos verschwunden. Ich habe noch die Hoffnung, daß er irgendwo auf seine Chance bei einer heißen Hündin wartet und dann vielleicht wieder auftaucht.
So und jetzt muss ich mich schick machen. Zwei Kinder von unserem Capataz haben heute Geburtstag und warten auf ihren Geburtstagskuchen.

 
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Verfasst von - September 15, 2014 in Alltag

 

Ente grün


Vor drei Wochen wurde unser Stammerpel vom Pferd umgerannt. Drei Tage im Farmhospital genügten und er konnte wieder rennen. Doch das Pferd muss ihn schlimmer erwischt haben, als wir vermuteten. Jetzt konnte er gar nicht mehr laufen und er bekam am Sonntag seinen letzten Klaps auf den Kopf. Gestern sollte es dann das Festessen geben. Ich stellte mich also an den Herd und kredenzte meine Ente. Asta roch den Braten und machte schon mal probesitzen.

Dann war es soweit. Der Tisch war gedeckt und ich hatte sogar eine neue Soße kreiert. Pürierte Zwiebeln gaben der Ente und der Soße eine sattgrüne Farbe.

Alles war lecker. Bloß die Ente hielt nicht, was sie versprach, denn sie hatte nicht ein Gramm Fleisch auf der Brust. So gabs dann nur Kartoffeln mit Soße und Rotkohl. Also wirklich nicht ein Stück Fleisch an dem Enterich. Ich war schon ein bisschen sauer. Doch satt wurde ich trotzdem und mit meinen Kochkünsten war ich auch zufrieden.

 
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Verfasst von - September 5, 2014 in Alltag, Rezepte

 

Nachbarschaftshilfe in Paraguay


Luis unser Nachbar fragte mich was man alles braucht um einen Estrich in sein Wohnzimmer einzubauen. Ich schaute mir die Sache an und gestern Nachmittag nahm ich mir drei Stunden Zeit und zog ihm den Boden in sein Zimmer.

Den Sand holten wir aus unserem Fluss und er musste nur noch etwas Zement besorgen. Nach getaner Arbeit tischte uns Luis seine Frau dann ein leckeres Essen auf. Und wie sollte es anders sein, es gab Spaghetti mit Gulasch. Die Familie war glücklich über ihren neuen Fußboden und das anschließende Foto fürs Familienalbum war für mich eine leichte Übung.

Zementfußboden, für uns Deutsche eine Selbstverständlichkeit, für viele Paraguayer aber ein Stück Luxus.

 
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Verfasst von - September 3, 2014 in Alltag, bauen in Paraguay, Nachbarn

 

Buschfunk in Paraguay


Wer denkt, die Paraguayer sind unaufmerksam und bekommen nicht mit, was um sie herum passiert, der täuscht sich gewaltig. Jedenfalls kann ich von unseren Nachbarn im Umkreis von 10km nur Gegenteiliges sagen. Fast täglich gibt es die neuesten Nachrichten aus der Umgebung und das frei Haus.
Heute Morgen hatte unser Arbeiter dieses verschmitzte Grinsen im Gesicht und ich wusste gleich, dass es irgendwelche Neuigkeiten gab. Ich fragte natürlich was denn los sei und Elso erzählte mir, was er von seiner Tante erfahren hatte.
Doch von vorne. Letzten Samstag war herrlichstes Reitwetter und ich sattelte mein Pferd Pfred für einen kleinen Reitausflug über unsere Berge. Station machte ich dann bei Ute und Jens und der Grill wurde angeheizt. So weit so gut. Lecker Bierchen geht immer und hat eigentlich auch keinen Einfluss auf meine Reitkünste. Doch nach dem gegrillten Fleisch gabs dann zu meinem Unglück zwei Gläschen Obstler zur Verdauung. Und das ist dann das letzte klare Bild, welches ich an diesem Tag einfing.

Das Teufelszeug fing an zu wirken und als ich am Nachmittag den Rückweg antreten wollte, verpasste ich nur knapp den Sattel und landete neben meinem Pferd. Der Trottel hatte dann nichts besseres zu tun als loszurennen und ließ mich alleine zurück. Ich machte mich also auf den Weg(zu Fuß) mein Pferd zu suchen. Nach geschätzten 2km und gelaufenen 3km, wenn man die Schlängellinie mit einbezieht, riefen mich drei Kinder und sagten, dass mein Pferd gerade von ihrem Vater eingefangen wurde. Kurze Zeit später hatte ich die Zügel wieder in der Hand und dieses Mal klappte auch das Aufsitzen. Dann verschwimmen langsam die Erinnerungen.
Ich glaube mir rutschte der Hut von der Stirn und ich stieg vom Pferd um ihn aufzuheben. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur aus dem Sattel gerutscht. Wie gesagt, meine Erinnerungen sind nicht mehr ganz lückenlos. Jedenfalls machte sich Pfred abermals ohne mich auf den Heimweg und irgendwie verlor ich ihn wieder aus den Augen. Das Pferd kennt den Weg und so beschloss ich, dass ich den kürzeren Weg über die Wiesen nehme und so vielleicht vor meinem Pferd zu Hause bin. Irgendwann wurde ich dann wach und schaute in den sternenklaren Himmel. Ich war wohl plötzlich ganz müde und hatte mich auf die Wiese zu einer kurzen Ruhepause gebettet. Der Obstler war in der Zwischenzeit auch aus dem Hirn in den Bauch gewandert und ich wurde wieder klar im Kopf. Kurze Zeit später war ich dann auf unserer kleinen Farm, aber niemand war zu Hause. Kein Pfred und auch keine Helmut, von der ich annahm, dass sie mich suchen war. Nach einer Stunde kam dann meine liebe Frau auch an unserem Farmtor an. Doch suchen war sie mich nicht, sondern hatte den Grillnachmittag nur etwas in die Länge gezogen. Ich beschloss die ganze Geschichte für mich zu behalten und sagte auch nichts vom verloren gegangenen Pferd. Am nächsten Morgen machte ich mich dann heimlich auf die Suche und fand mein Pfred unweit der Stelle, an der bei mir die Lichter ausgingen, friedlich grasend auf einer Weide. Er wäre wohl auch gerne nach Hause gekommen, aber entdeckte anscheinend den Ausgang im Zaun nicht. Die Sache werde ich niemandem erzählen dachte ich mir und stieg auf mein Pferd, was ja schon fertig gesattelt da stand. Heute Morgen berichtete mir dann unser Arbeiter, dass am letzte Samstag ein Deutscher sich nicht mehr auf seinem Pferd halten konnte und es in der Wildnis parkte. Wohl wissend dass ich derjenige war.
Die Paraguayer bekommen eben alles mit und da der Deutsche ja noch laufen konnte, gab es für sie auch keinen Grund hilfreich einzugreifen. Besser ist es nämlich am nächsten Tag die Geschichte seinen Bekannten zu erzählen.
Für mich wird sich das Rätsel wohl nie lösen, wer mich da beobachtet hat, doch nach meinen moddrigen Hosenbeinen, dem zerrissenen Hemd und einigen leichten Blessure zu urteilen, hatten der oder die Zuschauer bestimmt eine Menge Spaß.

 
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Verfasst von - August 7, 2014 in Alltag, Reiten, witzig

 

Wenn die Füße anfangen zu leuchten


Es war noch dunkel gestern Morgen, als ich die Hunde fütterte und ich merkte, irgendwie war dieser Morgen anders. Nicht nur, dass wir keinen Strom hatten, denn dieser stellte seinen Lieferservice am Vorabend vorübergehend ein und hatte ihn auch noch nicht wieder aufgenommen, sondern es fiel mir auf, dass eine gewisse Spannung in der Luft lag. Das taufeuchte Gras war hoch genug, um sich über den Rand meiner Gummischlappen zu beugen und zwickte, in einer mir ungewohnt agressiven Weise an meinen Zehenspitzen. Auch die Hunde tanzten beim fressen nervös hin und her.
Es wurde langsam hell und dann sah ich die Ursache für die morgendliche, spannungsgeladene Unruhe auf der Farm.

Da hatte sich wohl am Vorabend jemand gegen einen Strommasten gelehnt und für solch außergewöhnlich hohen Belastungen sind diese nun wirklich nicht ausgelegt. So nahm der Dominoeffekt seinen Lauf und ein umgekippter Strommast riss weiter 11 Masten mit in die Waagerechte, bevor das Stromkabel nicht mehr mitspielte und sich dazu entschied, den Boden mit Energie zu versorgen. Klarer Fall für die Stromgesellschaft ANDE, die sich dem Problem auch sofort annahm und ca.30min nach meinem Anruf anrückte. Nun wurden natürlich keine neuen Strommasten gesetzt, sondern die alten waren ja nur an einer Stelle zu kurz und so kamen diese kurzer Hand andersherum wieder in die Erde. Bis zum Mittag war der Schaden behoben und alle Masten standen wieder. Zwar einen Meter kürzer, aber bevor der Pudel meiner Pudelmütze am Stromkabel streift, können diese noch grob geschätzt zwei Mal verwendet werden. Der Strom ist also wieder da und für mich hat sich einmal mehr bestätigt, dass Gummischlappen in Paraguay eine der sichersten Beschuhung ist. Gar nicht auszudenken, wie meine Fußsohlen gekribbelt hätten, wenn ich barfuß durchs Gras gelaufen wäre.

 
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Verfasst von - Mai 24, 2014 in Alltag, Strom

 

den Wagen vor mir fährt ein schöner Ochse


Ich bin kein Fan von Montagen, doch ich habe gelernt, sie zu akzeptieren und zu erdulden. Gestern war wieder einmal so ein typischer Montag, an dem Murphys Gesetzt, mit voller Härte zuschlug.
Eigentlich wollten wir nur nach Aregua, um das Auto unserer Tochter zu uns auf die Farm zu schleppen, aber es sollte ein etwas länger dauerndes Unterfangen werden.
Zwei platte Reifen, an dem Kleinwagen von Marie, mussten erst einmal zum  Reifendienst. Als ich diese dann wieder montierte, fehlte eine Radmutter, doch wir entschieden, uns nicht von unserem Vorhaben abbringen zu lassen. Helmut setzte sich in unser Auto und ich sollte ihr unauffällig im abgeschleppten Fahrzeug folgen.
Ca. 2 Kilometer ging alles glatt, doch bei der ersten größeren Bodenwelle, riss das Abschleppseil. Wir hatten es eine Stunde zuvor gekauft und auf der Verpackung waren 6 Tonnen als zulässige Anhängelast angegeben. Hm, da hat der Peugeot 206 von Marie wohl heimlich ein paar Pfunde zugelegt. Obwohl, es war nicht das Stahlseil was nachgab, sondern der Schlepphaken rutschte aus seiner Halterung.
Egal, ein Spezialknoten und die Fahrt konnte weiter gehen. Bei dem Autito war die Batterie leer und elektrische Fensterheber sind dann nicht mehr so vorteilhaft. Die Abgase, von dem dicht vor mir fahrenden Fahrzeug, strömten direkt durch die meinigen Lüftungsklappen in den Innenraum und verpesteten mir die Luft. Frischen Sauerstoff bekam ich nur, weil ich ab und an die Fahrertür während der Fahrt öffnete.
Mit max. 50kmh kamen wir nun allmählich vorwärts. Bis nach Carapegua, welches knapp 35km vor unserer kleinen Farm liegt. An der größten Kreuzung der Stadt, löste sich irgendwie mein Vorderrad und überholte Helmut im Wagen vor mir. Die wurde dann auch durch lautes Krachen und Rumpeln daran erinnert, dass ich da noch hinter ihr hänge. So standen wir dann mitten auf der Kreuzung und ich war ohne Vorderrad. Ein Mechaniker war schnell vor Ort und schaute sich die Sache an. „Alles in Ordnung, du brauchst nur neue Radmuttern und dann können wir das Rad wieder anbauen.“ Im nächsten Ersatzteilladen bekamen wir diese dann auch und das Rad wurde wieder montiert. Jetzt denkt natürlich jeder, dass dies das Rad war, an dem schon eine Radmutter fehlte. Irrtum, es war das Vorderrad, und dieses hatte ich einfach vergessen, nach dem Abbocken nochmals fest zu ziehen.
Die Fahrt konnte weiter gehen und wir brausten wieder los. Kurz vor Quiindy fing es dann an zu regnen und nicht nur elektrische Fensterheber, sondern auch die Scheibenwischer sagen „nö“ bei fehlendem Strom und ich konzentrierte meine ganze Sehkraft auf das kurze Abschleppseil.
Dann bogen wir endlich vom Asphalt ab und es lagen nur noch 14km Sandweg vor uns. Es wurde langsam dunkel und als ich bei einer kleinen Talfahrt bremsen wollte, konnte ich das Bremspedal bis auf den Boden drücken, ohne dass mein Abstand zu Helmut geringer wurde. Im Gegenteil ich holte sie langsam ein bis ich ihr direkt an der Stoßstange klebte. Schitt, ich konnte ihr nicht bescheid geben, dass ich ein paar kleine Probleme hatte, denn meine Autoscheiben waren so verdunkelt, dass man nicht in den Fahrzeuginneraum schauen konnte und mein aufgeregtes Winken hätte sehen können. Meine Hupe hatte das selbe Problem wie Fensterheber und Scheibenwischer und es gab keine Kommunikationsmöglichkeit zur Brücke des Schleppers. Sie bemerkte auch nichts und fuhr langsam mit knappen 30 kmh weiter. Ich hatte mich inzwischen mit der Motorbremse angefreundet und konnte so vorerst auf Abstand bleiben.
Kurz bevor es zur letzte Etappe zu uns auf die Farm geht, hielt Helmut am Strassenrand an und ich presste mich an ihre Stoßstange. „Wir lassen das Autito lieber hier stehen, denn bei den aufgeweichten Weg, könnten wir Probleme bekommen.“
Jetzt fehlten noch 2 km bis nach Hause, doch Helmut hatte recht, denn der Lehmweg war inzwischen durch den Regen, schmierig und glatt.
Das Auto holen wir morgen. wir ließen es stehen und fuhren nach Hause. Unser Weg wurde in der letzten Woche erst begradigt und geschoben. Doch ich kann nicht behaupten, dass er jetzt besser ist. Im Gegenteil, tiefe Schlammlöcher durch aufgewühlte Erde und eine abgeschrägte Fahrbahn gaben eine andere Fahrspur vor, als ich wollte und so standen wir kurze Zeit später im Graben. Das Auto können wir dann wohl auch stehen lassen und mit Kühlbox und Einkaufstüten ging es den letzten Kilometer zu Fuss nach Hause.

Klitschnass und mit schweren Modderbeinen kamen wir zu Hause an und tatsächlich verlief der Rest des Abends ohne besondere Vorkommnisse. Heute morgen schaute ich mir dann das ganze nochmal bei Tageslicht an.

Da hilft nur schweres Gerät und wo der Mensch mit seiner Technik versagt, müssen eben unsere tierischen Vierbeiner ran.

Es dauert nicht lang, da war vor meinen Chinakarren ein Ochsenkarren gespannt und die zogen mühelos mein Auto wieder aus dem Schlamm.

Heute hat es nicht mehr geregnet und die Wege sind inzwischen abgetrocknet. Und da heute ja schon Dienstag ist, werde ich jetzt mal noch schnell das Autito aus dem Dorf holen.

 

ein schöner Tag zum Kinder kriegen


Gleich vorne weg, Mutter und Kind sind wohl auf.
Um 4.00Uhr heute früh, klingelt mein Handy. Elso, unser Capataz ist dran und fragt, ob ich ihm etwas Geld borgen kann. Als ich frage was los ist, erzählt er, dass er Ramona seine Frau, ins Krankenhaus bringen muss, weil das Baby kommt.
Kurze Zeit später stand er bei mir vor der Tür. Eigentlich ist es einen Monat zu früh und Elso will Ramona mit dem Moped ins 14km entfernte Krankenhaus nach Quiindy schaffen.
Seine Frau ist hochschwanger, will gleich ein Kind bekommen und er will sie mit dem Moped über unsere Erdweg schaukeln. Manchmal denke ich wirklich, die Paraguayer haben nen Knall.
Schnell ein Nicki übergstreift, Schlappen an und  in Schlafhose ans Steuer.
Um 5.00Uhr liefere ich die beiden dann in der Notaufnahme ab.

Da unser Krankenhaus in Quiindy nicht für Frühgeburten ausgelegt ist, werden die beiden mit der Ambulance weiter nach Paraguari gefahren und ich sause wieder nach Hause.
Gerade habe ich mit Elso telefoniert. Das Kind ist fast noch im Auto gekommen, aber sie konnten noch rechtzeitig das Krankenhaus, im 40km entfernten Paraguari erreichen.
Das Baby ist gesund und munter und der Mutter gehts auch gut. Ein paar Tage müssen sie aber noch im Krankenhaus zur Beobachtung bleiben, bevor sie wieder nach Hause dürfen.
Es ist Kind Nummer sieben und wie Männer eben so sind, habe ich ganz vergessen zu fragen, ob es Junge oder Mädchen ist. Egal, hauptsache alles glatt gegangen.
Darauf ein lecker Bierchen und dabei kann ich dann schon mal die Aufstellung fürs nächste Kleinfeldtunier machen.

 
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Verfasst von - Februar 28, 2014 in Alltag, Kinder kriegen