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Farmiges Weihnachten


Eigentlich ist es ein Tag wie jeder andere. Um 5.45 Uhr geht die Sonne auf und wir trinken eine heiße Tasse Kaffee, während die Hunde ihren morgendlichen Snack genießen. Danach werden die Ziegen gemolken, die Schweine gefüttert und die Geflügelställe geöffnet. Die Pferde und Kühe werden auf die Weide gelassen und der Esel bekommt seine Streicheleinheit. Um 8.00 Uhr Frühstück. Und da fällt mein Blick auf einen großen Teller, gefüllt mit Weihnachtsgebäck. Ah, na klar, heute ist Heilig Abend.
Ich glaube, den Tieren ist das schnurz piepe. Doch für uns Menschen ist es ein besonderer Tag und eine besondere Zeit. Wir nehmen uns Zeit für unsere Lieben, futtern bis die Hose nicht mehr zu geht, beschenken uns mit Nützlichem und Sinnlosem, denken an die Armen dieser Welt und schicken Weihnachtsgrüße an Freunde, die wir schon Jahre lang nicht mehr gesehen haben.
Auf unserer kleinen Farm ist heute auch Weihnachten – jedenfalls für uns Menschen. Unsere tierischen Mitbewohner dagegen leben in diesen Tag, wie in jeden anderen auch. Außer, ja außer sie gehören zu Weihnachten dazu.

Für diese kleinen, kuscheligen Knäuel wird es wohl kein zweites Menschenweihnachten geben. Und doch watscheln sie in jeden Tag, als wäre Weihnachten.
Wir wünschen euch allen ein Weihnachten nach euren Vorstellungen, eine besinnliche Zeit, viel Spaß mit eurer Familie und den Freunden und vor allem eine friedliche Zeit jetzt und immer.
 
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Verfasst von - Dezember 24, 2014 in Weihnachten

 

Weihnachtliches Paraguay


Wenn es Weihnachten wird, bekommen wir das auf unserer Farm eigentlich gar nicht mit. Heute ist schon der dritte Advent und ich hab noch nicht ein Weihnachtslied gepfiffen. Um nun wenigstens ein bisschen in Weihnachtsstimmung zu kommen, haben wir heute die Pudelmützen aufgesetzt und einen Adventsspaziergang gemacht.

Hm, komisch, jetzt ist mir immer noch nicht weihnachtlich. Vielleicht hilft ja ein Adventsglühwein.
Oder doch ein Weihnachtsleckerbierchen?

 
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Verfasst von - Dezember 14, 2014 in Ausflüge, lecker Bierchen, unsere kleine Farm

 

Noch kein Weihnachtsgeschenk?


Vor fast genau einem Jahr packten Helmut und ich die Rucksäcke, schlüpften in die Flip-Flops und machten uns auf die Reise durch Panama nach Costa Rica. Was wir auf dieser Tour erlebten, war für mich einfach mal ein Buch wert und ich setzte mich an meine Schreibmaschine. Entstanden ist ein Reisebericht der etwas anderen Art, der gespickt mit einigen lecker Bierchen, über unsere Erlebnisse, Eindrücke und Pannen erzählt, wobei oft geschmunzelt werden darf. Das E-Book Zwei Länder Vier Flip-Flops: Zwei Badelatscheros unterwegs in Panama und Costa Rica steht ab sofort bei Amazon zur Verfügung. Die Printausgabe kommt in einigen Tagen in den Buchhandel und kann unter der ISBN- Nummer 9783734742118 bestellt werden und landet so noch rechtzeitig unterm Weihnachtsbaum.
Ich geh dann jetzt mal die Ziegen melken und ihr könnt shoppen gehen.
 
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Verfasst von - Dezember 12, 2014 in mein zweites Buch

 

erfrischender Frisörbesuch


In Deutschland war der Besuch beim Frisör für mich eher eine Seltenheit. Es fehlte einfach oft die Zeit und Helmut musste mit dem elektrischen Haarschneider ran. Ok, ich habe nun auch nicht die komplizierteste Frisur und so konnte sie auch nicht all zuviel verkehrt machen.
Hier in Paraguay ist das anders. Der Frisörbesuch ist inzwischen obligatorisch und wenn es warm auf dem Haupt wird, sitze ich in Quiindy auf dem Stylistenhocker.

Kostenpunkt meiner Frisur: 20.000Gs. Dabei ist das Augenbrauen stutzen, Nasenhaare entfernen und ein eisgekühltes lecker Bierchen mit im Preis inbegriffen. Ohne das Bier würde das Schneiden nur 12.000Gs kosten, wäre aber auch nur halb so entspannend.
Jetzt muss ich aber los. Mein Frisör wartet.

 
 

Quiindy hat eine neue Ortsumgehung


Der Staatspräsident Paraguay`s Horacio Cartes hat es sich unter anderem, nach seiner Wahl im Jahr 2013, zur Aufgabe gemacht die Infrastruktur des Landes zu verbessern. Und ich finde es ist zu merken. Ok, am deutlichsten merkt man es im Geldbeutel wenn man eine der Mautstellen des Landes passiert. Hier wurde die Maut mal eben um das Doppelte angehoben. Doch es wird auch viel am Straßennetz gebaut und viele Sandwege werden befestigt oder sogar asphaltiert. In unserer Region werden überall die Holzbrücken durch Betonbrücken ersetzt und Quiindy hat jetzt eine Ortsumgehung. Offiziell ist diese noch nicht frei gegeben, aber wir haben die neue Rennstrecke schon mal getestet.

Die Ortsumgehung soll die großen LKW`s und den Durchgangsverkehr der Ruta 1 an der kleinen Stadt vorbeileiten und spart den Kraftfahrern geschätzte 5 Minuten Fahrtzeit.
Darunter leiden werden die zahlreichen Ballverkäufer der Innenstadt, die mit den Durchreisenden ihr täglich Brot verdienen. Doch wir sind schließlich in Paraguay und es wird nicht lange dauern, bis die Händler mit ihren Bällen am Straßenrand der neune Umgehung stehen und viel mehr Platz haben sie hier auch.

 
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Verfasst von - November 27, 2014 in das Land

 

Auto wieder flott


Am Donnerstag Abend konnten wir nun endlich unser Auto aus der Werkstatt holen. Es war doch eine aufwendigere Sache, als vorher vermutet aber die Mechanikerjungs haben alles in den Griff bekommen. Am Freitag dann die erste Probefahrt nach Asuncion. Ergebnis: alles läuft bestens. Auch die erste Polizeikontrolle verlief ohne Beanstandungen an Nummernschild oder Papiere. Etwas Glück hatten wir auch noch, als uns in einer Kurve ein LKW seine Ladung Felgen in den Weg rollte.

Keinem was passiert und auch kein materieller Schaden.
Und das ist nun unser neues Auto.

Ok, es ist nicht neu, aber sehr gepflegt und soll noch 100.000km ohne Reparaturen laufen (die eine Reparatur letzte Woche vergessen wir einfach mal). Ich bin gespannt.

 
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Verfasst von - November 23, 2014 in Auto

 

Kremserfahrt auf paraguayisch


Die Idee gab es schon lange und es gab auch schon einige Anläufe dazu, doch der erste Kremserwagen fuhr erst jetzt zum ersten Mal von unserer Farm. Und weil so eine Kremserfahrt alleine keinen Spaß macht, schlossen sich uns noch ein paar Freunde an. Unter anderem auch Bärbel und Martin aus Köln und Schäfchen, ein ehemaliger Klassenkamerad von Paul, die gerade alle bei uns Urlaub machen. Doch so ganz wie in Deutschland sah unser Kremserwagen nicht aus.

Die Fahrgäste schauten auf die Hinterteile von zwei kräftigen Ochsen und die Kutsche wurde durch den Ochsenkarren ersetzt. Natürlich brauchten die Ochsen auch mal eine Pause und ein kurzer Stop, mit lecker Bierchen entwickelte sich schnell zu einer lustigen Feier.

Irgendwann am Nachmittag waren die Ochsen ausgeruht und es ging wieder in Richtung Farm, wobei sich ein Teil der Fahrgäste für das bequemere Auto entschied und die Carreta nur halb besetzt war.

Obwohl wir keinen professionellen Gästebetrieb betreiben, waren in der letzten Woche auf unserer kleinen Farm insgesamt sieben Leutchen mehr anzutreffen als sonst, und so durfte ein Tag am Fluss mit lecker Gegrilltem auch nicht fehlen.

Jetzt ist es wieder ruhig hier und nur Paul sein Klassenkumpel steckt bis Ende November die Latschen unter unseren Frühstückstisch.
So endet heute der Post mal mit ein paar Grüßen an alle Mitarbeiter der Telekom, welche von Bärbel und Martin über den großen Teich geschickt werden und denen wir uns einfach anschließen.
Also liebe Grüße aus Paraguay an alle Telekommitarbeiter.

 
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Verfasst von - November 18, 2014 in Ausflüge, Grüsse, lecker Bierchen, Partys

 

Mit dem Auto von Buenos Aires auf die Farm


Wir starten um 5.00Uhr Morgens den Motor und vor uns liegen knapp 1000km bis zu unserer kleinen Farm. Die Fahrt bis zur Grenze verläuft ohne Komplikationen und vor allem ohne die vielen angekündigten Polizeikontrollen. Gegen 17.00Uhr sind wir dann in Posada, der argentinischen Grenzstadt zu Paraguay.
Mit den Papieren vom Auto und der Anzeige über die gestohlenen Nummernschilder melden wir uns bei den argentinischen Zollbeamten ab. Alles läuft reibungslos und nun stehen die paraguayischen Zöllner auf dem Programm. Da unser Auto vorerst als Touristenfahrzeug deklariert ist, müssen wir uns bei den paraguayischen Zollbeamten eine vorübergehende Einreisegenehmigung dafür holen.
Als wir an die Kontrolle rollen, sitzen da drei Bedienstete und trinken Terere. Ab und zu steht einer auf und schaut in die Kofferräume der in Paraguay einreisenden Fahrzeuge. Da es nun wieder heißt Papiere machen, parke ich unser Auto in der Nähe der drei Zollis.
Helmut steigt aus und geht in Richtung Zollbüro. Nun werden die drei Kontrolletis auf uns aufmerksam und  während sich Zöllner 1 an die Fersen von Helmut heftet, schlurft Zöllner 2 auf mich zu. Mit ernstem Blick schaut er auf das vordere fehlende Nummernschild und nachdem er die Lage am Heck des Autos gecheckt hat, kommt er mit noch ernsterem Blick an meine Autotür. “ Da fehlen die Nummernschilder. Vorne und hinten!“ Ich erkläre ihm die Sachlage, dass diese gestohlen sind und dass das Auto als Touristenfahrzeug in Paraguay einreist. Seine Hände stützen sein schweres Kinn und er scheint angestrengt zu überlegen. Dann fragt er mich wo wir denn hin wollen und was wir in Paraguay machen wollen. Als ich ihm erzähle wo unsere Farm liegt, zieht ein Hauch von Freundlichkeit über sein Gesicht. „Ich weiß wo das ist, ich wohne in Ybycui (ca. 15km von unserer Farm entfernt) und morgen Vormittag fahre ich da vorbei. Weißt du was, ich schaue dann einfach bei dir rein und du lädst mich auf ein Bier ein.“  Natürlich folge ich der Anweisung, ihn zum Bier einzuladen und lade ihn für morgen Vormittag zum Bier ein. Wir plaudern noch ein wenig über das schöne Land und Helmut sitzt inzwischen im Zollbüro mit Zöllner Nummer 1.
„Ohne Nummernschilder können wir euch nicht einreisen lassen. Das geht nicht, aber lass mich mal überlegen, was wir machen können.“ Helmut zieht alle Register und wendet die Mitleidsmasche an. Mit voller Kraft reizt sie die Tränendrüsen von Zöllner Nummer 1. „Ich k ö n n t e dir das Papier ja ausstellen, aber die Polizei wird dafür bestimmt etwas Geld haben wollen.“ Helmut krempelt ihre Hosentaschen aus und kratzt 35.000Gs und 20 argentinische Peso zusammen. Insgesamt also umrechnet ca. 8,-Euro.
Zöllner 1 schnappt sich die Moneten, welche rasch in den Untiefen seiner Schreibtischschublade verschwinden. „Dann werde ich mal mit der Polizei sprechen.“ Er verlässt das Büro und Helmut hört ihn im Nebenzimmer quatschen. Beim Gespräch geht es um alles, aber in keinster Weise geht es dabei um unser Auto. Nach knappen fünf Minuten sitzt Zöllner 1 wieder an seinem Schreibtisch und füllt endlich das ersehnte Formular aus. „Du darfst aber keinem erzählen, dass die Polizei Geld verlangt hat.“ Mit diesen Worten verabschiedet sich Zöllner 1 und Helmut hält das ersehnte Papier in den Händen.
An meiner Autotür steht immer noch Zöllner 2 und wir haben inzwischen unsere Telefonnummern ausgetauscht, damit wir uns zum Biertrinken zusammenrufen können. Ich sehe Helmut aus dem Zollbüro kommen und da greift Zöllner 3 in das Geschehen ein. „Moment, du musst noch eine Gebühr für das Formular bezahlen.“ Er nimmt Helmut den Schriebs wieder ab und auf die Frage wie viel das denn sei, runzelt er die Stirn. Nach einigen Sekunden antwortete er fragend „50.000Gs?“ Helmut erklärt sich damit einverstanden und will das Geld aus dem Auto holen. Hier steht immer noch Zöllner 2 und erzählt ihr, dass er morgen bei uns zum Biertrinken vorbeikommt.
„Hast du alle Papiere bekommen?“ fragt Zöllner 2 und nachdem ihm Helmut sagte, dass sie noch eine Gebühr von 50.000Gs bezahlen müsse, wendet sich Zöllner 2 von uns ab. Er läuft in Richtung Zollbüro und gaunert Zöllner 3 unsere Papiere wieder ab. „Die zahlen nicht`s.“ Zöllner 3 schaut zwar etwas mürrisch, aber Zöllner 2 scheint einen höheren Dienstgrad zu haben und so entfällt die „Gebühr“ einfach. Er wünscht uns eine gute Fahrt und wir dürfen unsere Reise, mit allen erforderlichen Schriftstücken fortsetzen.
Das wäre geschafft, jetzt müssen wir nur noch nach Hause kommen. Wenn`s geht ohne Polizeikontrolle, denn das würde wieder ein Haufen Erklärungen kosten und dazu hatten wir einfach keine Lust mehr.
In Villa Florida dann doch noch die befürchtete Polizeikontrolle. Wir werden rausgewunken und der Uniformierte betrachtet unser vorderes nicht vorhandenes Nummernschild. Langsam spaziert er nach hinten. Auch hier kein Nummernschild. Genervt dreht er seine Stiefelspitzen auf dem warmen Asphalt. „Gute Weiterfahrt.“
Was war das jetzt? Es war schon spät und wir nehmen an, der Gesetzeshüter hatte an diesem Abend einfach keine Lust mehr auf so einen komplizierten Fall.
Und dann stand unser Wagen endlich auf unserer Farm. Es gab da nur ein kleines Problem. Die Schraube der Andruckrolle des Zahnriemens war gebrochen. Und so hatten wir zwar unser neues Auto auf dem Hof, aber konnten es bis heute noch nicht fahren. Jetzt sind die erforderlichen Ersatzteile eingetroffen und momentan befindet es sich in der Werkstatt.
Mit viel Glück sollte unser Auto, ein KIA Carnival am Mittwoch wieder einsatzfähig sein und dann gibt es auch ein Foto davon.
Jetzt bleibt die Frage, ob sich die ganze Aktion rechnet und dafür sind hier nochmal alle Zahlen und Fakten zusammengefasst:
Also, die Frachtkosten für die Überfahrt mit der Grande Amburgo von Grimaldi von Hamburg nach Zarate betrugen 1105€. An den Gauner von Plate Logistik haben wir insgesamt 200$, also ca. 160€ bezahlt. Darin enthalten waren nach seiner Rechnung 75$ für das Ausdrucken des Frachtbriefes. Das ist in Deutschland umsonst, aber um zu verhindern, dass diese auf dem Postweg verloren gehen, haben wir uns dafür entschieden, die Papiere von der Reederei in Buenos Aires ausdrucken zu lassen. Für die Delivery Order, die uns erlaubt das Fahrzeug aus dem Hafen zu holen, berechnete er 50$. Dazu kamen noch eine Doc Fee von 35$ und eine imaginäre Toll von 50$. Aber damit waren wir den Blutsauger los. Hätten wir uns auf ihn eingelassen, hätte er außerdem 450$ für die Hafengebühr, 50$ für eine weitere Doc Fee und 350$ für die Spedition verlangt. Also insgesamt 1050$. Dazu kämen angeblich noch die Gebühren für den Zoll von 650 Peso. Diese verlangte der Zoll von uns nicht und für die Hafengebühr wurden nur 1377,35 Peso fällig. Das sind zum Blue-Kurs ca.82€. Also kostete uns das gesamte Unterfangen letztendlich 1347€. Natürlich kommen noch die Kosten für Benzin, Hotelübernachtungen etc. hinzu, aber schließlich kostet jedes Abenteuer etwas.

 
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Verfasst von - November 17, 2014 in Argentinien, Auto

 

Argentinien die Dritte und die Ausfahrt aus dem Hafen.


Seit Dienstag Mittag waren wir nun unterwegs. Eine Nacht im Bus und zwei Nächte in verschiedenen Hotels liegen hinter uns. Heute nun sollten wir unser Auto aus dem Hafen kriegen und die Voraussetzungen scheinen günstig. Der Zoll hat grünes Licht gegeben, das Auto ist abgeladen und steht auf dem Hafengelände von Zarate und es fehlt nur noch die Überprüfung, ob das Fahrzeug mit allen Papieren übereinstimmt. Wir sind pünktlich morgens um 9.00Uhr am Hafen und setzen uns in die Cafeteria. Der Zollbeamte, mit dem wir um 9.00Uhr verabredet sind erscheint auch fast pünktlich um 10.30Uhr. Mit uns warten noch einige Wohnmobilbesitzer auf ihre motorisierten Wohnstuben. Diese werden alle von einer Mitarbeiterin von „Plate Logistics“, bei der auch wir unsere Frachtpapiere vor zwei Tagen in Empfang nahmen, betreut. Anfangs ist sie auch nett und freundlich zu uns, doch als sie erfährt, dass wir die Zusammenarbeit mit ihrem Unternehmen abgelehnt haben, ist von dieser Freundlichkeit nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil. Wir werden irgendwie das Gefühl nicht los, dass sie uns die Abwicklung am Hafen erschweren will. Doch gegen kurz vor 13.00Uhr kommt dann die endgültige Freigabe vom Zoll. Kosten dafür 0 Geld. Nun wurden nur noch die Hafengebühren fällig, welche sich auf 1377,35 argentinische Peso (ca. 130€) beliefen. Alle Papiere sind komplett und Helmut wird zu ihrem Auto gebracht. Ich warte in der Zwischenzeit in der Cafeteria. Eine Stunde vergeht und ich sehe die ersten Wohnmobile das Hafentor passieren. Eine weitere Stunde vergeht, ohne das etwas geschieht. Ich fange an mir Sorgen zu machen und nach einer weiteren Stunde verlasse ich die Cafeteria und positioniere mich am Hafentor. Dann um 16.00Uhr sehe ich Helmut, doch ihr Auto hat sie nicht dabei. Sie ist aufgebracht und meint, dass wir zum Kommissariat von Zarate müssen und eine Anzeige machen. Die Nummernschilder vom Auto sind geklaut und ohne diese und eine Anzeige dürfen wir nicht durch Argentinien reisen. In einer Stunde schließt der Hafen und ich gebe die Hoffnung auf, dass wir unser Auto an diesem Tag noch bekommen. Das würde bedeuten, dass wir weitere zwei Tage in Argentinien bleiben müssen, weil am Wochenende nichts im Hafen passiert.
Mit dem Taxi gehts zur Polizeiwache und nachdem wir etwas Druck machen, erbarmt sich eine Beamtin unsere Anzeige zu Papier zu bringen. „Nun aber schnell.“ Kurz von 17.00Uhr sind wir wieder am Hafen und tatsächlich rollen die Räder unseres Autos kurz vor Toreschluss aus dem Hafen. Ich frage Helmut, warum die Wohnmobile so schnell abgefertigt wurden und sie so lange brauchte. „Ich musste auf den Drogenhund warten, welcher unser Auto noch durchsuchen sollte.“ Die Vermutung liegt nahe, dass da jemand nicht wollte, dass wir unser Fahrzeug an diesem Tag noch mit nach Hause nehmen sollten. Doch es war geschafft und ohne Nummernschilder ging es nun in Richtung Paraguay. Wir waren gespannt, was uns an der Grenze erwartet und ob es irgendwelche Komplikationen geben wird. An diesem Abend verließen wir noch den Großraum von Buenos Aires.

Nach knappen 200km schlugen wir dann unser Nachtlager an einer Raststätte auf und schliefen ein paar Stunden in unserem Auto, ehe wir am Samstagmorgen gegen 5.00Uhr unsere Reise fortsetzten. Ich kann schon mal verraten, dass es an der Grenze richtig lustig wurde. Doch das gibt`s im nächsten Post.

 
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Verfasst von - November 15, 2014 in Argentinien, Auto

 

Der nächste Tag unserer Argentinien Geschichte und der Einfuhr unseres Autos


Laut dem Internet legte das Schiff „Grande Amburgo“, welches unser Auto in sich trug, in den frühen Morgenstunden im Hafen von Zarate an. Unsere Papiere hatten wir am Vortag von der Schiffartsgesellschaft abgeholt. Der nächste Schritt war nun mit diesen Papieren den argentinischen Zoll zu besuchen. Das Zollbüro befindet sich nicht direkt am Hafen von Zarate, sondern in dem Städtchen Campana, ca. 20km von Zarate entfernt.

Hier gaben wir unsere Frachtpapiere ab, die nun von den Beamten überprüft wurden. Nach ca.2 Stunden erhielten wir dann die Freigabe für unser Auto und die dazugehörigen Dokumente und das alles ohne einen Peso dafür zu bezahlen. Wir waren natürlich nicht die einzigen, die auf ihre Papiere warteten und so wurden wir in einige Gespräche verwickelt. Man fragte uns, wo wir herkommen und komischer Weise war keiner der hier anwesenden Argentinier sauer auf uns. Ich meine wegen dem verlorenen WM-Endspiel. Im Gegenteil, es waren alles sehr freundliche Leute und zu guter Letzt bot uns ein Despachante sogar an, uns zum Hafen zu fahren. Das nahmen wir gerne in Anspruch und auf die Frage was er bekomme, winkte er nur ab und meinte, dass er sowieso diese Richtung hatte. Es war inzwischen 15.00Uhr und wir waren gespannt, ob wir unser Auto an diesem Tag noch durch das große Hafentor lenken können. Jetzt musste noch einmal ein Zollmitarbeiter die Papiere durchschauen und mit unserem Fahrzeug vergleichen. Der Mitarbeiter schien gerade Feierabend machen zu wollen, als wir ihn unserem Papierberg in die Hände drückten. „Das wird heute aber nichts mehr, weil das Schiff noch nicht entladen ist.“ Für uns hieß das nun, noch eine weitere Nacht in Argentinien zu verbringen und auf den nächsten Tag zu hoffen. Also machten wir uns auf die Suche nach einem Hotel. Wir verließen gerade das Hafengelände, als neben uns ein Auto hielt und wir gefragt wurden, wo wie hin wollen. Es war der Zöllner, dem wir gerade unsere Papiere überreicht hatten und dieser nahm uns nun mit ins Stadtzentrum von Zarate und setzte uns bei einem Hotel ab. Auch dieser lehnte jegliche Bezahlung ab und sicherte uns für den nächsten Tag den Erhalt unseres Autos zu. Das Hotel hatte noch ein freies Zimmer, welches 220 Peso für eine Nacht kostete. Das ist nicht viel, doch als wir unser Zimmer bezogen war es doch ein angemessener Preis.

Egal, es ist bloß eine Nacht und nach einer Dusche machten wir uns nochmal auf, die Stadt ein wenig zu erkunden. Zarate ist nichts besonderes und ein Städtchen ohne Highlights. Und so gab es dann zum Ausklang dieses Tages ein ausgiebiges Abendbrot und ein lecker Bierchen aus der alten Heimat.

Wir waren gespannt, ob der Zollmann sein Versprechen halten wird und wir am nächsten Tag in unserem Auto die Heimreise antreten können.

 
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Verfasst von - November 13, 2014 in Argentinien, Auto