RSS

Archiv der Kategorie: unsere kleine Farm

>Gans lecker


>In Deutschland gibt es leckeren Gänsebraten meist zu Weihnachten. Auch bei uns gab es vergangenes Weihnachten Gänsebraten, aber die Gänse waren mager und hatten kaum Fett. Jetzt haben wir Winter und die Gänse kommen wohlgenährt aus dem Sommer. Gestern musste sich eine Gans, ganz von den anderen Gänsen verabschieden.Heute stand sie dann goldbraun gebrannt, bei uns auf dem Tisch.„Ausgezeichnet“ lautet mein Urteil und bei Temperaturen um 5°C kam sogar ein wenig Weihnachtsstimmung auf.

 

>provisorischer Kuhstall


>Der Winter steht vor der Tür, obwohl die derzeitigen Temperaturen dieses nicht vermuten lassen. Heute zeigte das Thermometer knapp 30°C an und Mütze und Handschuhe werden noch nicht gebraucht. Aber erfahrungsgemäß ist der Juli der kälteste Monat und der dicke Pullover wird garantiert noch hervor geholt.
An diesen kalte Tagen friert natürlich auch das liebe Vieh und der kalte Südwind zerrt an der Substanz. Gerade die trächtigen Kühe verlieren sehr schnell an Gewicht und freuen sich über einen schützenden Stall. In der Zeit, wo wir in Deutschland waren, haben Paul und Elso sich daran gemacht, einen provisorischen Stall für unsere Rinder zu bauen. Ein paar Bretter, Äste, Nägel und paraguayisches Improvisationstalent und schon ist der vorübergehende Kuhstall fertig. Die Kühe freuen sich über ihre winterliche Behausung und werden es uns hoffentlich mit gesunden, kräftigen Kälbern danken.

 

>Eiweiß mal anders


>Paul sicherte uns heute das Mittagessen und sammelte uns diese leckeren Dinger, für eine deftige Graupensuppe.War`n Spass, obwohl uns unser Capataz sagte, dass er die dicken Raupen schon gegessen hat. Aber Paul war trotzdem für das Mittagessen zuständig und erntete, das erste mal in unserem Teich, Tilapia aus eigenem Anbau.In gut einem Jahr, sind aus kleinen, 5cm langen Fischtilapiakindern, schmackhafte Fische geworden. Für Nachwuchs im Teich, haben die Tilapia auch zur Genüge gesorgt und wenn wir gebratenen Fisch essen wollen, muss nur noch einer die Angel auswerfen.

 

>die Beantragung von Brandzeichen und Kennmarke


>Wer sich in Paraguay, mit der Zucht und Haltung von Rindern beschäftigen will, kommt an der SENACSA nicht vorbei. Die SENACSA kann man grob, als das Kontrollorgan für Gesundheit, Bestand, Transport und Export von Tieren bezeichnen.
Jeder Region hat ihr eigenes zuständiges Büro, welches sich für uns in Caapuco, direkt an der Ruta 1, ca. 30km von unserer kleinen Farm, befindet.Es war bereits unser dritter Anlauf bei der SENACSA, wobei wir jedesmal andere Informationen zu benötigten Schriftstücken und dem zuständigen Büro bekamen. Auch heute wollte man uns, wieder unverrichteter Dinge gehen lassen, da wir erst unser Brandzeichen und die Marke beantragen müssten. Genau diese bekommen wir aber nicht, wie man uns beim vorherigen Besuch in einem anderen Büro sagte, ohne die Eintragung der SENACSA.
Nach einigem hin und her, konnten wir dann doch unsere Papiere da lassen, denn „zufällig“ kannte die nette Bürokauffrau jemanden, der für uns alle Wege erledigen würde und wir in ca. 20 Tagen unsere kompletten Papiere zusammen haben. Wir ließen noch etwas Kleingeld für den Bekannten da und fuhren, in guter Hoffnung, wieder nach Hause.
Nun bleibt es abzuwarten, ob die zwanzig Tage eingehalten werden. Wir sind in Paraguay und ich richte mich schon mal auf 40 Tage ein. So haben die Paraguayer immer die Chance, einen zu überraschen.

 

>meine erste Reitstunde zu Pferde


>Gestern Abend kam ich auf die Idee, doch nun endlich einmal einen kleinen Ausritt zu Pferde zu starten und Elso ließ sich da nicht lange bitten und zwei, gesattelte Pferde standen heute bei uns auf dem Hof. Die Male, an denen ich in meinem Leben auf einem Pferd sass, kann man an drei Fingern abzählen und so hatte ich dann auch schon beim aufsteigen ein paar kleine Schwierigkeiten.Letztendlich erlangte ich dann doch noch das Gleichgewicht und „gab dem Pferd die Sporen“.In gemächlichem Schritt ließen mein Capataz und ich, uns dann durch die Landschaft schaukeln. Leider gibt es davon keine Fotos, denn freihändig reiten war noch zu gewagt.
In der einen Hand die Zügel und in der anderen Hand die Peitsche, ging es über Stock und Stein vorbei an unserer Nachbarschaft. Und da gab es dann immer ein kleines Problemito. Beim Grüssen hob ich auch immer meine rechte Hand, an der wie gesagt die Peitsche baumelte. Das Pferd erkannte meine freundliche Handbewegung nicht als Gruß, sondern sah nur die Peitsche in die Höhe gehen. Das wiederum war dann wohl das Zeichen für den Vierbeiner, das Tempo zu erhöhen und somit bekam ich bei jedem Gruß, Schwierigkeiten im Sattel zu bleiben. Nach einer Stunde kamen wir, ohne Abwurf und Knochenbruch, wieder zu Hause an, wobei ich mir sicher war, dass der Nachbarschaft das Grinsen, über meine Reitkünste immer noch im Gesicht klebte.
Zwei Dinge weiß ich aber mit Sicherheit. Es war nicht der letzte Ausritt und morgen wird es schwer sein aus dem Bett zu steigen, denn den Muskelkater merke ich jetzt schon.

 

>mit fast zwei Beinen auf der Farm


>In den letzten Wochen gab es einiges zu tun, aber ein Ende ist in Sicht. Marie wohnt in ihrer neuen Wohnung und wir haben auch fast all unsere sieben Sachen auf unsere Farm gebracht. Am Donnerstag kommt die neue Bewohnerin, unseres Hauses in Aregua und dann ziehen wir mit Paul ganz auf`s Land. Heute brachten wir die vorletzte Ladung zur Granja.Wieder einmal ging uns dabei unterwegs die Luft aus, was bereits für uns das dritte mal in Paraguay, der Fall war. Dieses mal schlitzte ein Stück Metall den Reifen auf und sagte „tschüss Druck“.Ich hatte leider keinen Minirock an und musste mich um die Panne selbst kümmern, was auch schnell erledigt war.
Am kommenden Wochenende gehen wir dann als echte Bauern in die Festivitäten zur 200-jährigen Unabhängigkeit Paraguay´s und zum Muttertag.
Morgen gibt es auch einen Grund zu feiern, denn ein guter Freund wird achtzig und gewiss wird ein lecker Bierchen und knusprige Bratwurst auf uns warten, wobei wir ein Problemito haben. In meinem Umzugswahn habe ich heute auch schon den Koffer mit Schlips, Anzug, kleinem Schwarzen und Stiefeln auf die Farm gefahren. Ich glaube aber Ernst wird uns verzeihen, wenn wir morgen schon wie echte Bauern, zu seiner Geburtstagsparty kommen

 

>Gans, Huhn und Ente


>Während die Zahl unserer Gänse noch überschaubar ist, habe ich beim Zählen der Hühner so langsam einige Schwierigkeiten. Aber mit einem kleinen Trick geht auch das. Etwas Mais verstreut, warten bis alle da sind und Foto machen.Nun kann ich ganz in Ruhe das liebe Federvieh durchzählen, ohne das es sich bewegt.
Heute morgen ist mir dabei unser neuer Erpel ins Auge gestochen, welchen wir im Februar zu uns auf die Farm geholt haben. Damals sah er noch so aus.Heute, nach drei Monaten, hat er sich super eingelebt. Er hat sich ein neues Federkleid zugelegt und seine Entendamen rennen ihm nur so hinterher.Aus dem hässlichen Entlein wurde zwar kein stolzer Schwan, aber ein hübscher Entenmann. Nun bleibt nur noch abzuwarten, ob aus den nächsten Enteneiern auch kleine Entenküken schlüpfen, was ich ihm, seiner Gesundheit zu Liebe, von Herzen wünsche.

 

>Schlachtefest auf der Farm


>Es war unser erstes Schwein und am Samstag waren die Stunden für das Borstenvieh gezählt. Unser Capataz übernahm das Abstechen und kurze Zeit später hing es zum Zerteilen bereit an seinen Hinterläufen.Nachdem die Haut abgezogen war und die Innereien entfernt waren, wurde gewogen und die Waage zeigte 54kg reines Fleisch an, die Haut alleine wog 27 Kg und der Kopf 15kg. Eine Menge Fleisch, welches als Braten, Gulasch, Grillfleisch und Schinken in die Gefriertruhe wanderte. Aber auch am Wursten versuchte sich Helmut und probierte sich an Leberwurst und Mettwurst.Am Samstag Abend gab es dann die ersten Kostproben und neben einer würzigen Brühe, frischem Hackepeter und Wellfleisch durfte ein lecker Bierchen natürlich nicht fehlen.
Für die nächste Zeit sind wir mit Schweinefleisch gut versorgt und ein neues Ferkel ist auch schon bestellt.

 

>Polizeieinsatz auf der Farm


>Wenn einmal am Tag ein Auto an unserer kleinen Farm vorbei fährt ist das viel. Gestern war es sogar ein Polizeiwagen, der Streife fuhr. Es war das erste mal, dass wir hier einen Streifenwagen sahen und eine Stunde später, kamen die vier Polizisten zu Fuß über unsere Weiden gestapft. Sie stellten sich ordnungsgemäß vor und nach mehrmaligem „wie geht`s“ erklärten sie uns, dass sie auf der Suche nach einer Kuh sind, die in der vergangenen Nacht, bei einem Nachbarn gestohlen wurde.
Viehdiebstahl kommt hier in der Gegend öfter vor und man sollte sein Vieh des Nachts nicht auf der Weide lassen.
Natürlich wurde die Kuh nicht gefunden. Wahrscheinlich hing sie schon zerlegt, in irgendeiner Fleischerei.
Die Strafen für Viehdiebstahl, schrecken nicht wirklich ab, denn für ein bis zwei Millionen Guaranie lassen einen die Polizisten oft laufen, was mit einer Kuh schnell wieder verdient ist.
Bei meiner Zählung heute morgen waren alle Tiere anwesend.Unser Capataz belehrte mich dann gestern Abend noch darüber, dass die Polizei nicht einfach über unsere Weiden laufen darf, sonder vorher bei mir die Erlaubnis dafür einholen muss. Mir war es egal, diente es doch der Aufklärung eines Diebstahls und wenn die Polizei in dieser Sache was unternimmt, werde ich sie bestimmt nicht aufhalten.

 

>Pfirsichblüte im März


>Der Sommer war in diesem Jahr nicht so heiß wie gewohnt und er scheint, auch etwas früher dem Herbst Platz zu machen, denn heute morgen brauchen wir einen dickeren Pulli bei frischen 16°C.
Ich weiß nicht, ob es normal ist, aber unser Pfirsich blüht zum zweiten mal in diesem Jahr und es hat den Anschein, dass auch er, durch den kühleren Sommer etwas durcheinander geraten ist.Ich find`s gut und wenn kein frühzeitiger Frost dazwischen kommt, ernten wir zum zweiten mal in diesem Jahr Pfirsiche.