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Archiv der Kategorie: unsere kleine Farm

unterwegs in meinem Kiez


Unser Capataz Elso, hatte gestern seinen 38 Geburtstag. Eine Feier war nicht geplant, doch ich hatte Durst und so luden wir uns am Abend zu ihm ein. Natürlich nicht ohne ein paar kalte Erfrischungsgetränke.

Elso hat sich gefreut und ich glaube, auch er hatte Durst. Elsos Frau Ramona war nicht vorbereitet auf Besuch, doch schnell war einem Gockel der Hals umgedreht und auf den Tisch kam ein frisch gebratenes Hühnchen mit Soße und dazu leckere Sopa Paraguaya.

Wenn die Großen feiern sind die Kleinen mit dabei, auch wenn das Bett nach draußen geschafft werden muss.

Es war ein schöner Sommerabend und wir haben bis lange nach Sonnenuntergang gesessen.

 
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Verfasst von - Januar 30, 2014 in Alltag, unsere kleine Farm

 

Bioverkehrsberuhigte Zone


Die Straße an unserer Farm ist nicht viel befahren. 2 Autos und vielleicht 10 Mopeds fahren täglich an unserer Farm vorbei. Das ist nicht viel. Doch die Motos geben auf der geraden, 300m langen Sandpiste schon mal richtig Gas. Eine verkehrsberuhigte Zone ist die Lösung.
Inzwischen gibt es ja schon jede Menge Dinge die Bio sind. Biogemüse, Bioeier, Biobier und sogar die Biohaarspülung. Jetzt gibt es auch die Bioverkehrsberuhigte Zone.

In den Hauptverkehrszeiten binde ich einfach unsere Pferde vor den Toren unserer Farm an und siehe da, die Zweiradfahrer fahren deutlich langsamer.
Von der Straße zum Wetter. Es soll heiß werden in den nächsten Tagen und die vorwiegende Farbe wird wohl himmelblau sein.

Die Wetterheinis sagen uns Temperaturen bis 42°C voraus. Es heißt also kalt anziehen und ich werde mich nun erst mal um die Eisvorräte kümmern.

 
 

Stadtkinder zu Besuch


Unsere Kinder haben inzwischen ihr eigenes Leben. Unser Sohn Paul, wohnt seit fast einem Jahr in Luque und arbeitet in einem Computerladen. Unsere Tochter Marie, wohnt in Aregua und jobt neben ihrem Informatikstudium in einem Restaurant. Für Besuche bei uns auf der Farm ist da selten Zeit. Doch wenn die Mama mit einem leckeren Essen lockt, sitzen die Kleinen schnell am Tisch und hauen sich den Bauch voll. Bedingt durch unseren Urlaub fiel das letzte Weihnachtsessen aus. Dieses wurde am vergangenen Wochenende nun nachgeholt. Paul besuchte uns am Samstag mit seinem Boss und Kumpel Nico und ließ es sich bis Sonntag bei uns gut gehen. Schweinekeule mit Rotkohl und Kartoffeln stand auf der Speisekarte und die beiden hauten ordentlich rein.

Das kuriose ist, die beiden lernten sich in Luque bei der Arbeit kennen und es stellte sich heraus, das Nico gebürtiger Quiindienser ist und hier aus unsere Gegend stammt.
Marie hat Montags ihren freien Tag und schaute gestern mit zwei Freunden bei uns vorbei. Ich holte sie vom Bus ab und als wir die 14 km Sandweg zu uns fuhren, stand die Kamera von Maries Freundin nicht still. So viel Gegend hatte sie noch nicht gesehen. Auf der Farm gab`s dann, den für Marie typischen Schnelldurchlauf. Baden, Tiere gucken, Fluss gucken, Hunde spielen, Reiten und natürlich essen.

Da ein Schwein zwei Hinterkeulen hat, gab es nochmal eine knusprige Schweinekeule. Der Jugend wird es schnell langweilig auf dem Lande und so ging es dann am Abend auch schon wieder nach Hause. Es war ein schönes Wochenende und ich denke, wir haben alle satt bekommen.

 
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Verfasst von - Januar 14, 2014 in unsere kleine Farm

 

Zicke und Ferkel zu verkaufen


Wir können nicht alles essen, was auf unserer Farm so heranwächst. In zehn Tagen haben wir einen Termin auf dem Flughafen und bis dahin wollen wir noch ein paar Jungtiere verkaufen. Zwei junge weibliche Ziegen, vier Monate alt, suchen ein neues zu Hause.

Eine Ziege soll 400.000Gs kosten und im Doppelpack gibts die Beiden für 700.000Gs. Auch 6 Wochen alte Ferkel sind noch abzugeben, wobei hier nur noch Jungs zum Verkauf stehen und 80.000Gs pro Schwarte kosten.

Sollte jemand Interesse haben, kann er mich jeder Zeit unter 0984300756 erreichen. Am Samstag bin ich von Quiindy nach San Bernadino unterwegs und ein Transport auf dieser Strecke wäre kein Problem.

 
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Verfasst von - Dezember 5, 2013 in unsere kleine Farm

 

Woche des Stieres


Drei Tage kämpften wir um unser neugeborenes Kalb, dass am Montag das Licht unserer Farm erblickte, aber nicht auf eigenen Füssen stehen konnte. Diagnose: Weißmuskelkrankheit, welche durch Vitamin E- oder Selenmangel hervorgerufen wird. Alle drei Stunden gab`s das Fläschchen, doch am Ende war der Babystier zu schwach und musste aufgeben. Traurig, aber das Framleben geht weiter und so bekam gestern, wie geplant, unser vier Jahre alte Stier sein letztes Frühstück, bevor er in den Kühlschrank wanderte. Knapp 200kg Fleisch müssen nun verarbeitet und eingefroren werden.

Natürlich können wir dieses nicht alleine essen und so verkaufen wir einen Teil des Fleisches in unserer Nachbarschaft. Ein kleines Schild am Haus reicht aus, um den Nachbarn zu signalisieren: „Hier gibt`s frisches Rindfleisch“.

Wir dürften mit unserem Vorrat wieder ein halbes Jahr über die Runden kommen und für leckere Rouladen, saftiges Rumpsteak oder zartes Filetsteak brauchen wir nur in die Gefriertruhe greifen.

 
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Verfasst von - November 29, 2013 in Rinderzucht, unsere kleine Farm

 

Weckruf des Esels


Wenn es dunkel wird, wird es ruhig in unseren Stallungen und Federvieh, Pferd, Kuh und Esel gehen schlafen. Doch in der vergangenen Nacht, war die Nachtruhe früher vorbei als sonst. Es war 1.30 Uhr als unsere Eselin Else uns mit lautem IA aus dem Schlaf holte. Und wenn Else des Nachts Lärm macht, ist irgendetwas nicht in Ordnung. Also raus aus den warmen Federn, Buchse über gezogen und nach geschaut. Die Taschenlampe leuchtete mir den Weg und ich fand auch schnell den Grund für die nächtliche Ruhestörung. Ein neues Herdenmitglied war gerade geboren und der kleine Stier ließ sich dann heute Morgen fotografieren.

Aber er macht uns ein wenig Sorgen, denn er ist sehr schwach und kann nicht alleine aufstehen. Alle zwei Stunden helfen wir ihm nun beim säugen und halten ihn in Position. Nun können wir nur hoffen, dass er schnell zu Kräften kommt und sich bald alleine an der Milchbar bedienen kann.

 
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Verfasst von - November 25, 2013 in Rinderzucht, unsere kleine Farm

 

20 auf einen Streich


Unsere Sau Rosa hält sich an Termine und pünktlich, nach 115 Tagen, brachte sie gestern ihre Ferkel zur Welt. Als ich morgens zur Arbeit fuhr, lagen drei kleine Schweinchen im Wurfkessel. Die Sau war wohl auf und spazierte munter umher. Es sah nicht so aus, als wenn da noch mehr kommen würden und ich machte mich auf den Weg zur Arbeit. Gegen 9.00 Uhr rief mich unser Capataz an und sagte, dass noch zwei Ferkel dazu gekommen sind. Doch auch das war noch nicht alles. Bis zum Mittag lagen dann 11 Ferkel an den Zitzen der Sau.

11 Ferkel, doch Rosa hat nur 10 funktionierende Zitzen. Aber wir haben ja nicht nur eine Sau mir Ferkeln, sondern am Montag kamen, für uns ein wenig überraschend, schon einmal vier und einmal fünf Ferkel zur Welt.

Bei denen war noch Platz an der Milchtheke und so klauten wir Rosa ein Ferkel und schummelten es bei der einen Sau unter. Die machte auch keinen Zicken und adoptierte das Ferkelchen und ließ es auch gleich an ihre Mutterbrust.

20 Ferkel in drei Tagen und Mütter und Kinder sind wohl auf. Darauf gibt`s natürlich ein, oder vielleicht auch zwei lecker Bierchen.

 
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Verfasst von - Oktober 31, 2013 in Schweinezucht, unsere kleine Farm

 

aller guten Dinge sind drei


Da ist einmal unsere Küche im Haus, mit Elektroherd und Kühlschrank. Genutzt wird diese hauptsächlich in den Wintermonaten und bei regnerischem und windigen Wetter. Dann ist da noch unsere Aussenküche im Quincho, mit Gasherd und Kühlschrank. Hier wird im Sommer gekocht und gebrutzelt. Und jetzt ist noch eine dritte Küche dazu gekommen. Unser alter Holzschuppen wurde zur Futter- und Schlachteküche umfunktioniert.

Die alten Bretterwände wurden abgerissen und durch massive Steinwände ersetzt. Der entstehende Raum wird als Lager, Werkstatt und Bastelstube dienen und der Vorraum bekam ein paar Fliesen, eine Spüle und ein Elektrokochfeld verpasst. Neben der Zubereitung von Futter, soll hier nun geschlachtet und das Fleisch verarbeitet werden.

Drei Küchen und die Kühlschränke sind leer. Das passt nicht so richtig zusammen und so wetzte Helmut die Messer und wir schlachteten zwei Schweine.

Jetzt sind die Kühlschränke wieder nachgeladen und die Küchenchefin empfiehlt heute, leckere Schweinerippen vom Grill.

 
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Verfasst von - September 29, 2013 in unsere kleine Farm

 

gefährliches Landleben


Die vergangene Woche, war irgendwie nicht meine Woche, denn mehrere, ich nenne es mal, „kleinere Arbeitsunfälle“, machten mir den Sinn von Sicherheitsschuhen, Arbeitshandschuhen oder Bauhelm deutlich. Angefangen hat es am Dienstag, als ich beim Klettern über den Stacheldrahtzaun zuerst den Halt und dann mein Gleichgewicht verlor. Auf dem Weg kopfüber zum weichen Weidegras löste sich der oberste Stacheldraht vom Weidezaun, wickelte sich um mein linkes, in Richtung Sonne gestrecktes Bein und versuchte dieses fest zu halten. Mein Kopf war inzwischen kurz vor dem Zusammentreffen mit der Weide und um diesen Aufprall etwas zu dämpfen preschten meine Hände nach vorne. Unglücklicher Weise lag dort ein herunter gefallenes Cocopalmenblatt, welches ganz fiese, lange Stacheln hat. Der Schmerz der Stacheln trieb den Adrenalispiegel in die Höhe und in einem Bruchteil einer Sekunde rappelte ich mich wieder auf die Beine. Dabei vergaß ich, das mein linkes Bein immer noch vom Stacheldraht gehalten wurde und so kam ich abermals ins Wanken, wobei sich dieses Mal die Umwickelung des Stacheldrahtes unsanft löste und vom Knie bis unter die Füße einige tiefe Furchen riss. So saß ich nun auf unserer Wiese. Beobachtet wurde ich von unseren Kühen und ich merkte wie sie heimlich kicherten. Helmut verarztete meine Wunden und ich entfernte 12 Splitter aus meinen Händen. Die Schmerzen ließen allmählich nach und nur die Zerstörung meiner Fußsohle machte mir Schwierigkeiten beim Auftreten. Der Mittwoch verlief bis zum Abend ohne weitere Unfälle. Ja, bis ich auf die Leiter stieg um eine Palme zu beschneiden. Kopfüber wedelte ich mit der Machete herum und entfernte Palmenwedel. Die Machete war frisch geschärft und hatte keine Probleme durch die harten Stängel zu gleiten. Plötzlich bemerkte ich auf dem Machetenblatt ein Büschel Haare, dessen Herkunft ich mir nicht erklären konnte. Helmut war es dann, die mich fragte, wo die ca. 2 mal 2cm große kahle Stelle auf meinem Kopf her kam. Ohne es zu merken, rutschte mir wohl die Machete über die Kopfhaut und verschaffte mir ein Stück Glatze. So, dass tat nun nicht weh, aber es fehlten nur ein paar Millimeter zum Aua. Am Donnerstag humpelte ich durch die Gegend und überlegte genau was ich mache und so blieben weiter Unfälle aus. Der Rest ist schnell erzählt. Am Freitag Abend wurde der Grill angezündet und als es dunkel wurde hängte ich einen Hologenstrahler auf. Natürlich blieb dieser nicht an seinem Platz und verschaffte mir nochmals eine Beule am Kopf. Alles wird gut, dachte ich noch so bei mir und irgednwann hieß es dann Bettgehzeit. Auf dem Weg dorthin wurde mir dann drei Steinstufen zum Verhängnis, die nicht auf mein Humpelschrittmaß eingestellt waren und ich mir so, den Zehnagel des rechten mittleren Zehs abrammelte. Das brachte erneuten Schmerz, aber hatte auch den Vorteil, dass mein Humpeln nicht mehr auffiel, da ich ja nun beidseitig humpelte und somit die Symmetrie wieder hergestellt war. Hätte ich Arbeitssicherheitsschuhe getragen, oder Arbeitshandschuhe, oder gar einen Helm wäre nichts passiert. Doch sind wir mal ehrlich, nicht nur meine Kühe würden schmunzeln, wenn ich in diesem Outfit über die Weide renne, sondern auch die Paraguayer würden sagen, „Die Deutschen sind doch komische Leute“. Und so genießen wir heute einen verregneten Sonntag und legen einfach die Füsse hoch. Aktiver Arbeitsschutz, gegen den ich nichts habe.

 
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Verfasst von - September 15, 2013 in Alltag, unsere kleine Farm

 

wieder zu Hause


Wie schön es zu Hause ist, merkt man immer erst, wenn man sich woanders rumtreibt. 10 Tage war ich fern der Heimat, in San Bernadino um einem Pool den letzten Schliff zu geben.

Jetzt hat Helmut, die die Zügel für unsere kleine Farm in dieser Zeit alleine in der Hand hielt, mich wieder. Es ist natürlich schön, wenn das Fliesenlegen ein paar Guaranies in die Haushaltskasse kachelt, aber wenn ich morgens unsere Tiere beim Sonnenaufgang beobachte, brauche ich kein Geld.

Mein Beruf als Fliesenleger hat mir immer Spaß gemacht und macht mir auch heute noch Spaß, doch es gibt einen kleinen Unterschied zur Farmarbeit. Auch wenn auf der Farm immer viel zu tun ist, niemand außer wir selbst, setzt einem Termine und das ist ein tolles Gefühl. Ganz nach dem Motto: „Was du heute kannst besorgen, dass geht sicherlich auch morgen.“

 
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Verfasst von - September 7, 2013 in Poolbau, unsere kleine Farm